Die Begründung von Daimler klingt wenig überzeugend. Der Autohersteller habe Bluttests für Bewerber nur aus Fürsorge gegenüber den potenziellen neuen Mitarbeitern angeordnet.

Man wolle ja nicht, dass sich ein Diabetiker überanstrenge. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Blutuntersuchungen seitens des Arbeitgebers können Sinn machen - zum Beispiel bei Neueinstellungen im Krankenhaus. Denn so können etwa ansteckende Krankheiten bei Krankenschwestern und Ärzten erkannt und deren Ausbreitung unter Patienten vermieden werden. Bei Schichtarbeitern in einer Produktionsstraße, wo Autos hergestellt werden, sind Blutuntersuchungen hingegen völlig überzogen und stellen einen unangemessenen Eingriff in die Privatsphäre dar. Daimler sollte diese Praxis schleunigst einstellen. Sie deutet auf ein völlig überzogenes Misstrauen gegenüber den neuen Kollegen hin. Und der ungeheure Verdacht kommt auf, dass die Bluttests nur dazu dienen, um Menschen mit Krankheiten wie Diabetes oder hohen Cholesterinwerten aussortieren zu können.