Die Mecklenburger Werften Nordic Yards sollen auf den Bau von Hightech-Spezialschiffen ausgerichtet werden.

Wismar. Statt Containerfrachter würden in Wismar und Warnemünde beispielsweise Eisbrecher, Tanker und Fähren auf Kiel gelegt sowie Offshore-Plattformen gebaut, sagte Investor und Geschäftsführer Witali Jussufow am Freitag in Wismar. Moderne und effiziente Anlagen, qualifiziertes Personal sowie ein "hervorragender Zugang zum wachstumsstarken russischen Markt" sieht der 29-Jährige als gute Voraussetzungen für wettbewerbsfähige Schiffbaubetriebe an.

In Wismar sollen Schiffe mit hohem Ausrüstungsanteil gebaut werden, darunter vor allem eisgehende und -brechende Fahrzeuge. Auch die Anknüpfung an Erfahrungen im Passagierschiffbau - unter anderem wurden dort die Aida-Kreuzfahrer gefertigt - sei denkbar, sagte Jussufow. Warnemünde wird sich auf Offshore-Projekte spezialisieren. Dort wurde vor einigen Jahren bereits eine Ölplattform gebaut.

Jussofow will mit russischen Partnern kooperieren. Hightech-Teile könnten in Deutschland gefertigt werden, "Lowtech" käme aus Russland. Schiffbauaufträge für Nordic Yards gebe es noch nicht, sagte Jussufow in gutem Deutsch. Man sei aber in einer "ziemlich fortgeschrittenen Phase", in der Verträge vorbereitet würden. So könnten beispielsweise Schiffe für Gazprom gebaut werden, deren Exportgesellschaft Jussufow beraten hatte.

Auf den beiden Werften sind bisher wieder 1000 Werftarbeiter eingestellt worden. Sie arbeiten als Subunternehmer für die Insolvenzgesellschaft an zwei Fährschiffen für Stena, danach folgen zwei Altaufträge für die Laeisz-Reederei. Mittelfristig sollen die Werften 1600 Schiffbauer beschäftigen. Vor der Insolvenz waren es knapp 2500.