Jean Ziegler scheut es nicht, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Als Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechtskommission für das Recht auf Nahrung gab der Schweizer zwischen 2000 und 2008 den Armen der Welt eine Stimme. Der 74-Jährige machte dabei die globale, profitorientierte Weltordnung für den Hunger verantwortlich. In seinem neuen Buch "Der Hass auf den Westen", für das Ziegler mit dem Internationalen Literaturpreis für Menschenrechte und dem CARE-Millenniumspreis ausgezeichnet wurde, geht der Soziologieprofessor den Ursachen für die Konflikte zwischen den Ländern des Südens und westlichen Industrienationen nach. Ziegler ist Vizepräsident des beratenden Ausschusses des Uno-Menschenrechtsrats.