Der Finanzkonzern JPMorgan Chase hat mit einem milliardenschweren Quartalsgewinn seine Spitzenstellung in der US-Bankenbranche untermauert.

New York. Unterm Strich verdiente die Großbank im dritten Quartal mit 3,6 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) weit mehr als von Experten erwartet. Zum Auftakt der Bilanzsaison bei den US-Banken sorgte JPMorgan so für einen Paukenschlag.

Ein Jahr zuvor hatte der Überschuss nur 527 Millionen Dollar betragen. Der überraschend hohe Gewinn stammt zu mehr als der Hälfte aus dem Investmentbanking, das Kreditgeschäft belastet die Bank dagegen weiter schwer. Die Anleger reagierten erfreut auf die insgesamt guten Zahlen. Die Aktie legte zu.

Trotz des satten Gewinnsprungs warnte Bankchef Jamie Dimon, dass die Kosten für mögliche Kreditausfälle hoch bleiben dürften. Das Kreditkartengeschäft machte zuletzt 700 Millionen Dollar Verlust. Die Bank habe allein für faule Verbraucherkredite noch einmal zwei Milliarden Dollar beiseitegelegt, sagte Dimon. Es gebe zwar erste Anzeichen, dass sich die Lage hier stabilisiere. "Wir sind aber noch nicht sicher, ob sich dieser Trend fortsetzt."

JPMorgan hat bisher die gesamte Finanzkrise hindurch schwarze Zahlen geschrieben. Als eine der ersten US-Großbanken hatte sie ihre Milliardenstaatshilfe bereits vor Monaten zurückgezahlt. Zuvor hatte der Finanzkonzern 2008 die Not leidende Investmentbank Bear Stearns und die größte US-Sparkasse Washington Mutual geschluckt.

Der Milliardengewinn heizte unterdessen umgehend die öffentliche Diskussion über Gehälter und Boni in der Bankenbranche neu an. Rund ein Jahr nach dem Höhepunkt der Finanzkrise planen die größten US-Finanzhäuser dem "Wall Street Journal" zufolge bereits wieder Rekordgehälter.