Die Konjunkturzuversicht in Deutschland hat einen leichten Dämpfer erhalten. Die Stimmung deutscher Finanzexperten trübte sich im Oktober nach zwei Anstiegen in Folge erstmals wieder ein.

Mannheim/Berlin. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gestern in Mannheim mitteilte, sanken die ZEW-Konjunkturerwartungen um 1,7 Punkte auf 56,0 Punkte.

Leicht dämpfend wirke der jüngste Rückgang der Exporte. "Ungewiss ist zudem, wie sich der private Konsum entwickeln wird", schreibt das ZEW. Ökonomen rechnen in den kommenden Monaten mit einem spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Die Konjunkturlage verbessere sich nur allmählich, kommentierte ZEW-Präsident Wolfgang Franz die neuen Daten.

Die Bundesregierung will ihre aktuelle Konjunkturprognose unterdessen bereits an diesem Freitag vorlegen. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums bestätigte gestern in Berlin einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. Ursprünglich war die Veröffentlichung für den 21. Oktober vorgesehen.

Die neuen Zahlen sind Grundlage für die Koalitionsverhandlungen von Union und FDP. Danach wird der Einbruch der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr geringer ausfallen als zuletzt angenommen.

Dem Vernehmen nach wird beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2009 nunmehr von einem Minus von 4,5 bis 4,7 Prozent ausgegangen. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung erwartet die Regierung für 2009 einen Rückgang um rund 4,5 Prozent. Bisher war in diesem Jahr ein Einbruch um sechs Prozent erwartet worden.