In der aktuellen Krise verlieren nach einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) besonders viele Hochqualifizierte und junge Menschen ihren Job.

Hamburg. Bei Erwerbstätigen mit Abitur und Fachhochschulreife sei die Arbeitslosigkeit im August um fast 25 Prozent gegenüber August 2008 gestiegen, so der DGB. Bei Menschen mit Mittlerer Reife machte der DGB dagegen nur einen Anstieg um 5,4 Prozent aus. Bei Menschen mit Hauptschlussabschlüssen sei ein Anstieg von 10,8 Prozent zu verzeichnen, bei Schulabbrechern von 5,5 Prozent. Das Ergebnis der Studie zeige, "dass eine gute schulische Ausbildung längst nicht mehr vor Arbeitslosigkeit" schütze, so Wilhelm Adamy, Leiter der Abteilung Arbeitsmarktpolitik beim DGB-Bundesvorstand. Insgesamt sei die Jugendarbeitslosigkeit um 34 Prozent gestiegen.

Die Bundesagentur für Arbeit, auf deren Zahlen sich der DGB beruft, relativierte die Ergebnisse gestern allerdings: Akademiker seien nicht besonders bedroht, für den Anstieg seien eher fehlende Ferienjobs verantwortlich. Auch in Hamburg will man den Trend der Studie nicht bestätigen. "Junge Akademiker und andere gut Ausgebildete haben immer noch sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt", sagte Knut Böhrnsen, Sprecher der Hamburger Arbeitsagentur.