Auf den Hegemann-Werften in Berne (Kreis Wesermarsch) sowie Stralsund und Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) können weiter Schiffe gebaut werden.

Schwerin. Das Land Mecklenburg-Vorpommern und Banken haben am Freitag ein millionenschweres Rettungspaket zur Schließung der akuten Liquiditätslücke geschnürt, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag in Schwerin mit.

Das Land will dem Vernehmen nach ein Darlehen von 28 Millionen Euro geben, über das der Finanzausschuss des Landtags nächsten Donnerstag entscheidet. Die gleiche Summe bringen die beteiligten Banken auf, auch die Hegemann-Gruppe und Zulieferer sollen Mittel bereitstellen. Mit dem Geld kann der Bau zweier Mehrzweckschiffe auf der Peene-Werft in Wolgast zwischenfinanziert werden. Das Geld soll bis Jahresende zur Überbrückung dienen, bis die Unternehmensberatung Ernst & Young ein Sanierungskonzept für die Werften erarbeitet hat. Dieses wiederum ist Voraussetzung, dass die Banken wieder Kredite für Schiffszwischenfinanzierungen geben. Dafür stehen bereits Bürgschaften von Bund und Land über 280 Millionen Euro bereit.

Die Betriebsräte reagierten mit Erleichterung. "Mir fällt ein Stein vom Herzen", sagte der Betriebsrat der Wolgaster Peene-Werft, Carsten Frick. Allerdings kann das dicke Ende für die Schiffbauer noch kommen. Inzwischen wird über einen möglichen Stellenabbau auf den beiden Werften in Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt 2000 Beschäftigten spekuliert. Vorstandschef Volker Kröning sagte Radio Bremen, dass ein solcher Stellenabbau sozialverträglich erfolgen solle. Bislang arbeiten auf den Werften in Stralsund und Wolgast je 60 Mitarbeiter kurz.