Nach der Bewilligung einer milliardenschweren Staatsbürgschaft für die angeschlagene Großreederei Hapag-Lloyd wollen nun die Eigner ihren eigenen Beitrag zur Stabilisierung des Unternehmens leisten.

Hamburg. Der Reisekonzern TUI und die Investorengruppe Albert Ballin teilten gestern in Hannover mit: "Zur Stärkung der Kapitalbasis stellen die Gesellschafter frisches Eigenkapital und eigenkapitalähnliche Mittel in Höhe von 923 Millionen Euro zur Verfügung."

Die eingebrachte Summe setzt sich nach Angaben von TUI aus unterschiedlichen Teilen zusammen. Zur Erfüllung der von der Bundesregierung und einem Bankenkonsortium gestellten Auflagen soll unter anderem ein Anteil von etwa 25 Prozent an dem Containerterminal Altenwerder im Hamburger Hafen wieder bei Hapag-Lloyd eingebracht werden. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte die Garantie für Kredite im Volumen von 1,2 Milliarden zu Beginn der Woche gebilligt, nachdem strittige Punkte mit dem Bundeswirtschaftsministerium ausgeräumt worden waren.

Hapag-Lloyd wurde von der Weltwirtschaftskrise voll erfasst. Für 2009 erwartet der Konzern 900 Millionen Euro Verlust. 2010 soll das Minus bei 500 Millionen Euro liegen. Hapag-Lloyd muss bis 2011 etwa 630 Millionen Euro sparen, davon 360 Millionen Euro im laufenden Jahr.

Die Reederei gehört zu 43 Prozent dem TUI-Konzern, die übrigen Anteile hält die Investorengruppe Albert Ballin. Zu dieser zählt der Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne, die Stadt Hamburg, die Privatbank M.M.Warburg, die Versicherungen Hanse Merkur, Signal Iduna und die HSH Nordbank.