Gold wird immer teurer. Gestern stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) auf ein Rekordhoch von mehr als 1048 Dollar (rund 712 Euro). Die wichtigsten Fragen und Antworten für Anleger.

Hamburg. Warum steigt der Goldpreis?

Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Das bewahrheitet sich auch jetzt wieder angesichts der Finanz- und Konjunkturkrise, meint Marco Cabras von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW). Der Goldpreis steige, weil die Anleger ihr Vermögen vor drohender Inflation und dem Wertverfall des Dollar in Sicherheit bringen wollten. "Was wir jetzt sehen, ist eine Sicherheitsrallye. Die Anleger sichern ihr Geld mit Gold ab", meint der Experte.

Wer kauft Gold?

Gold scheint derzeit für viele attraktiv zu sein. Amerikaner kaufen das Edelmetall, weil sie hoffen, dadurch der Dollar-Schwäche ein Schnippchen zu schlagen. Europäer hoffen auf Schutz vor der befürchteten Inflation. Aber auch in China und vor allem Indien wächst mit der Kaufkraft die Nachfrage nach Gold stetig.

Wie kann man Gold kaufen?

Wer Gold kaufen will, kann Goldmünzen oder Barren erwerben und zu Hause oder im Banksafe horten. Einfacher ist es aber, Goldfonds, Zertifikate oder Optionsscheine zu erwerben. Goldschmuck ist dagegen unter Vermögensaspekten in der Regel keine Alternative. Denn hier muss der Käufer auch noch die Arbeit des Goldschmieds mitbezahlen.

Wie attraktiv ist die Geldanlage in Gold?

"Unter Renditegesichtspunkten ist Gold kein Investment", urteilt DSW-Experte Cabras. Schließlich bringt Gold keine Zins- oder Dividendenerträge. Und ob die Anleger auf weitere Wertsteigerungen hoffen können, ist ungewiss. Denn Anleger aus dem Euro-Raum haben ein besonderes Problem: Gold wird in Dollar gehandelt. Verliert die schwächelnde US-Währung weiter gegenüber dem Euro an Wert, können die Anleger hierzulande unter Umständen sogar bei steigenden Goldpreisen unter dem Strich Verlust machen. Laut DSW empfiehlt es sich, nicht mehr als fünf bis zehn Prozent des Privatvermögens in Gold anzulegen.

Wie sicher ist Gold wirklich?

Auch mit Gold kann man Geld verlieren. Das mussten die Anleger zuletzt in den 80er-Jahren erfahren, als der Goldpreis nach einem Höhenflug eine lange Talfahrt antrat. Dennoch ist der Ruf des Edelmetalls als sicherer Hafen nach Einschätzung von Cabras nicht ganz unverdient. Die Ausschläge beim Goldpreis seien nicht so heftig wie bei anderen Geldanlagen. Und manches spreche dafür, dass die Nachfrage nach Gold auch langfristig steige.

Werden jetzt auch Schmuck und goldene Uhren teurer?

Natürlich beeinflussen die Goldpreise die Kosten für Uhren und Schmuck. Doch bei deren Preisgestaltung spielen die handwerkliche Kunst und die Verwendung etwa von Edelsteinen oft eine größere Rolle.