Strom wurde in Deutschland billiger - aber die Privatkunden haben davon nicht profitiert.

Hamburg. Nach einer Untersuchung des Internetportals Verivox müssen die Haushalte derzeit im Vergleich zu 2008 sogar 5,8 Prozent mehr bezahlen - während sich Industriekunden über Einsparungen von 8,5 Prozent freuen können. Verivox hat die Preise der jeweiligen Grundversorger sowie die der wichtigsten Konkurrenten genau untersucht. Danach lag der Durchschnittspreis für Privatkunden in diesem Oktober bei 22,36 Cent je Kilowattstunde (kWh).

Die Ersparnis von 8,5 Prozent bei den Industriekunden begründete eine Verivox-Sprecherin damit, dass die Energieeinkaufsmanager der Großkonzerne sehr flexibel seien und bei günstigen Strommengen sofort zukauften. Verbraucherschützer zeigten sich wegen der Preisdifferenz empört und verlangten eine zügige Überprüfung durch das Bundeskartellamt.

Ab Januar werden die Preise wohl weiter steigen, weil immer mehr regenerativ erzeugter Strom ins Netz eingespeist wird und damit die Einspeisevergütung, die die Stromversorger bezahlen müssen, gestiegen ist. Ob auch der Hamburger Versorger Vattenfall seine Preise erhöht, ist unklar. Das Unternehmen rechnet noch. Vattenfall hält seine Tarife seit mehr als zwei Jahren bei 18,03 Cent pro kWh (Tarif Kompakt) stabil.