Auch nach dem Milchgipfel im Kanzleramt droht eine Fortsetzung der seit Wochen andauernden Proteste von Milchbauern in Deutschland.

Berlin. Der Chef des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, zeigte sich völlig unzufrieden mit den Ergebnissen. "Ich gehe jetzt davon aus, dass die Proteste der Milchbauern mit voller Wucht weitergehen", sagte Schaber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er richtete vor allem Vorwürfe gegen den Deutschen Bauernverband (DBV) und dessen Präsidenten Gerd Sonnleitner. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte bei dem Treffen angekündigt, sich dafür einzusetzen, dass die Erhöhung der Milchquote - der EU-weiten Obergrenze der Produktion - ausgesetzt wird. Mit einer Begrenzung der Milchmenge könnten die Preise wieder steigen. Dafür gibt es in der Europäischen Union bisher aber keine Mehrheit. "Obwohl die Kanzlerin die von der EU vorgesehene jährliche Lockerung der Milchquote um einen Prozentpunkt nicht zur Produktion freigeben, sondern in die sogenannte Reserve stecken will, hat der DBV sofort dagegengeschossen", kritisierte Schaber den Bauernverbandschef.