Der Autozulieferer Magna droht durch die geplante Opel-Übernahme Großaufträge aus der Automobilindustrie zu verlieren.

Brüssel/Frankfurt. Wie das "manager magazin" unter Berufung auf VW-Insider berichtete, überlegt der VW-Konzern, den Porsche Boxster ab 2012 doch nicht im Magna-Werk in Graz bauen zu lassen. Stattdessen könne der Boxster-Auftrag an den insolventen Osnabrücker Autozulieferer Karmann gehen. Ein VW-Sprecher kommentierte den Bericht nicht. VW und auch BMW hatten bereits angekündigt, ihre Geschäftsbeziehungen zu Magna zu überprüfen.

Auch die internationale Kritik an Deutschlands Rolle bei der geplanten Rettung des Autobauers Opel gewinnt an Schärfe. So hat Großbritannien erhebliche Zweifel an den Vorzügen des von Berlin unterstützten Konzepts des Zulieferers Magna. Der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson wandte sich in einem Brief direkt an EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes und forderte ein "aktives Engagement" der Kommission.

Trotz des Widerstands aus europäischen Ländern rechnet Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) fest mit der Zustimmung der EU-Kommission zur geplanten Opel-Rettung. Innerhalb der kommenden zwei Wochen will Deutschland der Brüsseler Kommission detaillierte Informationen zu den geplanten Staatshilfen für Opel auf den Tisch legen.