Der Internationale Währungsfonds (IWF) will sich von rund einem Achtel seiner Goldreserven trennen und 403,3 Tonnen des Edelmetalls verkaufen.

Washington. Mit dem Erlös - bei dem derzeitigen Goldpreis etwa 13 Milliarden Dollar (8,83 Milliarden Euro) - solle der Währungsfonds unabhängiger bei der Finanzierung seiner Aufgaben werden, teilte der IWF mit. Ein Teil solle für Kredite an arme Länder verwendet werden.

Das Gold soll zunächst nur Zentralbanken oder anderen staatlichen Institutionen angeboten werden. Erst in einer zweiten Phase würden auch Verkäufe auf dem freien Markt ins Auge gefasst. Diese würden aber über mehrere Einzeltransaktionen zeitlich gestreckt. Der IWF verfügt nach eigenen Angaben über insgesamt 3200 Tonnen Gold - und ist damit nach den USA und Deutschland der größte Goldbesitzer. Das IWF- Goldvermögen hat zum gegenwärtigen Marktpreis einen Wert von fast 99 Milliarden Dollar (67 Milliarden Euro). Der Verkauf sei Teil eines bereits im April vergangenen Jahres beschlossenen neuen Einnahmemodells des IWF. Der IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn zeigte sich erfreut, dass der Verwaltungsrat dem Goldverkauf zugestimmt habe, "um die Finanzierung des IWF auf eine gesunde und langfristige Basis zu stellen und es zu ermöglichen, dringend benötigte Finanzhilfen für die ärmsten Länder auszuweiten".

Unerwünschte Auswirkungen auf den Goldpreis werde es durch die Veräußerungen nicht geben. "Diese Verkäufe werden in verantwortlicher und transparenter Art und Weise erfolgen, sodass eine Störung des Goldmarktes verhindert wird." Zuletzt hatte der Währungsfonds 1999 und 2000 Gold zur Finanzierung seiner Aufgaben verkauft.