Vor einem Jahr erschütterte die Lehman-Pleite die Finanzwelt. Doch vielen deutschen Anlegern wurde erst später klar, was dies für sie bedeutet - den praktisch vollständigen Verlust des Geldes, das sie in Zertifikate der US-Bank investiert hatten.

Seitdem haben Spitzenpolitiker immer wieder Forderungen erhoben, den Verbraucherschutz bei Finanzprodukten zu verbessern. Tatsächlich geschehen ist aber kaum etwas. Die Banken bieten weiter hochkomplexe Zertifikate an, nur dass manche Geldhäuser diese Papiere nun anders nennen.

Bei aller Empörung über Banken und Sparkassen, bei denen sogenannte Berater leichtgläubigen Kunden solche Anlageprodukte verkauften - und in manchen Fällen das Vertrauen dieser Menschen ausnutzten -, sollte eines jedoch nicht vergessen werden: Auch wenn verschärfte Regeln für die Beratung kommen, nehmen sie den Bankkunden nicht die Verantwortung ab, sich selbst gewissenhaft darüber klar zu werden, welches Risiko sie als Preis für die gebotene Rendite eingehen wollen.