Der frühere Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat vor dem Landgericht München Bestechungsvorwürfe von sich gewiesen. “Ich war und bin nicht käuflich“, sagte Schumacher zum Auftakt des Korruptionsprozesses.

Der 51 Jahre alte Angeklagte soll vom Unternehmer Ralf Udo Schneider, der für Infineon Rennsportmarketing betrieb, Hunderttausende Euro erhalten haben. Unter anderem soll Schneider Schumacher die Rennlizenz und über Jahre hinweg die Teilnahme an zahlreichen Autorennen bezahlt haben, um die Geschäftsbeziehung zu erhalten. Schumacher muss sich wegen Bestechlichkeit, Steuerhinterziehung, Untreue und versuchten Betrugs verantworten.

In einer Erklärung zum Prozessauftakt räumte Schumacher zwar Fehler in seiner Zeit als Vorstandschef ein. So seien Infineon einmal wegen eines privaten Flugs nach Saarbrücken Mehrkosten entstanden. Der "dümmste Fehler" sei aber gewesen, sein Hobby Rennsport mit Firmenangelegenheiten zu verquicken. Es bleibe aber dabei: "Ich habe niemals Bestechungsgelder entgegengenommen und verlangt." Schneider, der Zahlungen eingeräumt hatte und dafür im Jahr 2006 zu vier Jahren Haft verurteilt worden war, sei früher ein enger Freund von ihm gewesen, sagte Schumacher. Im Jahr 2003 will Schneider dem Ex-Infineon-Chef 300 000 Dollar zugesteckt haben, was Schumacher aber scharf von sich weist.