Der Exportweltmeister Deutschland rappelt sich nach dem Absturz vom Jahresbeginn wieder auf. Nach monatelangen schlechten Zahlen springen die Ausfuhren deutlich an.

Wiesbaden. Im Ferienmonat Juli verkauften die Exporteure Waren "made in Germany" im Wert von 70,5 Milliarden Euro ins Ausland, das waren 2,3 Prozent mehr als im Monat zuvor, meldete das Statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden.

Damit setzte sich der positive Trend vom Juni (plus 6,1 Prozent) fort. Wie groß der Rückstand aber immer noch ist, zeigt der Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von 18,7 Prozent. Die Importe blieben im Juli fast unverändert gegenüber dem Vormonat.

Das Niveau der deutschen Ausfuhren liegt damit immer noch um fast ein Viertel unter dem des Boomjahres 2008. "Das Schlimmste ist aber überstanden", kommentierte Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen die Zahlen. Der Außenhandel werde im dritten Quartal wieder zum Wirtschaftswachstum beitragen.

Die Commerzbank erwartet für den Herbst ein starkes Konjunkturwachstum von real 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Nach dem Zuwachs im Frühjahr mit 0,3 Prozent würde Deutschland damit endgültig aus der Rezession herauskommen. An den guten Aussichten dürften auch die schwachen Zahlen zur Industrieproduktion nichts ändern, die laut Wirtschaftsministerium im Juli auf Monatssicht überraschend um 0,9 Prozent gefallen sind. Volkswirte sehen die frühen Sommerferien als Hauptgrund für die schlechten Zahlen und rechnen für den August mit einer Gegenbewegung.