Die deutsche Industrie erholt sich zunehmend von der Krise. Im Juli stieg die Zahl der Neuaufträge im Vergleich zum Vormonat um 3,5 Prozent, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit.

Berlin. Ein Rüstungsgroßauftrag sorgte für kräftigen Auftrieb bei den Inlandbestellungen, die um mehr als zehn Prozent anzogen. Lange Gesichter gab es dagegen bei den Autoherstellern, bei denen trotz Abwrackprämie weniger Aufträge eingingen.

Zugleich sanken im Industriesektor die Bestellungen aus dem Ausland. Die Regierung ist dennoch optimistisch, dass das Rückgrat der deutschen Wirtschaft nach mittlerweile fünf Monaten anziehender Auftragseingänge die Konjunktur wieder stützt: "Die Industrieproduktion dürfte im dritten Quartal erstmals wieder zulegen."

Die Nachfrage aus dem Inland schnellte im Juli um 10,3 Prozent nach oben. Grund dafür ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes eine Bestellung von Kampfwagen und anderer Militärausrüstung: Die Bundeswehr kaufte im Juli 405 Schützenpanzer vom Typ Puma im Wert von insgesamt 3,1 Milliarden Euro. "Wenn man diese Rüstungsorders herausrechnet, sind die Daten nicht mehr so spektakulär", gibt Ökonom Sebastian Wanke von der DekaBank zu bedenken. Auch bei Konsumgütern sei durch die Bank ein Minus zu verzeichnen. Hoffnung mache allerdings, dass Vorleistungsgüter wie Chemiefaser und Verpackungsmaterial stark nachgefragt würden.