Die Bundesregierung will bis Mitte oder Ende September über eine 1,2-Milliarden-Euro-Bürgschaft für die angeschlagene Containerreederei Hapag-Lloyd entscheiden.

Berlin. Das sagte die Koordinatorin der Regierung für die maritime Wirtschaft, Dagmar Wöhrl (CSU), am Freitag in Berlin. Der Antrag sei eingegangen und werde geprüft.

Die Anteilseigner, die TUI AG (43 Prozent) und das Konsortium Albert Ballin (57 Prozent), hatten sich vor einer Woche auf eine Finanzspritze von 420 Millionen Euro für Hapag-Lloyd verständigt. Aus ihrer Sicht haben sie damit die Voraussetzungen für die Erteilung der Bundesbürgschaft geschaffen.

Hapag-Lloyd leidet wie andere Reeder und Schiffbauer unter dem in der Krise geschrumpften Welthandel. Der Umsatz des Unternehmens ging im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel auf 2,2 Milliarden Euro zurück.

Wöhrl sagte, die maritime Wirtschaft habe "das rettende Ufer noch nicht erreicht". Das gelte neben Reedereien wie Hapag-Lloyd auch für die Werften. Seit Anfang 2008 seien 54 bestellte Schiffe nicht gebaut worden, weil die Aufträge storniert oder die Hersteller insolvent wurden.