Die Datensammlungen über die Kreditwürdigkeit von Konsumenten haben eine hohe Fehlerquote. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, deren Ergebnisse Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) gestern in Berlin vorgestellt hat.

Berlin. Die Untersuchung bei vier großen Auskunfteien ergab, dass beispielsweise bei der Schufa 45 Prozent der gespeicherten Daten fehlerhaft sind. Falsche Daten können jedoch fatale Auswirkungen haben, denn auf deren Grundlage wird die finanzielle Zuverlässigkeit von potenziellen Kunden ermittelt. Das sogenannte Scoring entscheidet unter anderem darüber, ob und zu welchen Konditionen man einen Kredit oder einen Handyvertrag bekommt. Auch Vermieter holen häufig solche Informationen ein, um sicherzustellen, dass ein neuer Mieter regelmäßig seine Miete zahlen wird.

Die Studie über den Wahrheitsgehalt und Informationswert dieser Scoring-Daten habe jedoch zu einem ernüchternden Ergebnis geführt, bemängelte Dieter Korczak vom Institut für Grundlagen- und Programmforschung. Für sein Forschungsprojekt hatten 100 repräsentativ ausgewählte Testpersonen ihre persönlichen Daten bei den Auskunfteien abgefragt. Dabei fanden sich falsche Kontonummern und Handyverträge, die niemals abgeschlossen wurden. Andererseits fehlten Angaben über vorhandene Girokonten oder laufende Kredite.

"Es stellt sich die Frage, wie auf dieser Basis überhaupt zuverlässige Scorewerte zur Bonitätsbewertung von Verbrauchern ermittelt werden", kritisierte Aigner. Die SPD mahnte vor diesem Hintergrund eine wirksamere Überwachung von Auskunfteien an.