Die Deutsche Bank wird Finanzkreisen zufolge zunächst wohl mindestens 300 Millionen Euro in die angeschlagene Privatbank Sal. Oppenheim pumpen.

Frankfurt. Diese Summe sei das Minimum für die angestrebte Kapitalerhöhung bei den Luxemburgern, sagten mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen. Daneben werde das größte deutsche Institut wahrscheinlich auch Anteile von Familiengesellschaftern übernehmen, die zuletzt bereits Hunderte Millionen in die Bank gepumpt haben, sagte einer der Insider. "Insgesamt peilt die Deutsche Bank zunächst einen Anteil an Sal. Oppenheim von 30 bis knapp unter 50 Prozent an." Experten schätzen den Wert der Bank auf weniger als zwei Milliarden Euro.

Beide Institute hatten vergangene Woche Gespräche über eine strategische Partnerschaft bestätigt. Die Deutsche Bank gab ein unverbindliches Angebot ab und prüft derzeit die Bücher der Traditionsbank, die 2008 erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg rote Zahlen schrieb. Das 220 Jahre alte Institut mit seinen 4300 Mitarbeitern hat sich vor allem im Handel und mit Beteiligungen an Krisenunternehmen wie Arcandor die Finger verbrannt und muss nun seine Unabhängigkeit opfern.

Regierungsnahen Kreisen zufolge drängte die Finanzaufsicht BaFin auf eine Kapitalspritze bei dem Institut.