Großbanken werden vom Staat gestützt, Autokonzerne brauchen Milliardenhilfen zum Überleben und auf dem Arbeitsmarkt gilt die von Beitragszahlern finanzierte Kurzarbeit fast schon als Königsweg aus der Krise.

Die reine Lehre vom Markt, von Angebot und Nachfrage, scheint inzwischen weitgehend ausgehebelt. Da ist es nicht verwunderlich, dass nun auch Eingriffe in den internationalen Schifffahrt-Markt vorgeschlagen werden.

Ob es realistisch ist, dass Mittelständler, die kaum ihre Kosten decken können, sich zu einer Solidargemeinschaft zusammenfinden, ist offen. Schließlich kostet das nun vorgeschlagene Modell zunächst Geld und auch hier wird in den Markt eingegriffen. Wenn auch mit dem einleuchtenden Argument, dass die durch niedrige Charterraten ausgelöste ruinöse Konkurrenz niemanden nützt. Immerhin setzt der Vorschlag auf die Kraft der Branche. Der Staat als Helfer, der Reedereien ohnehin steuerlich begünstigt, wird nicht als Retter herbeizitiert.