Der Machtkampf bei Porsche und VW hat alle Zutaten, um in ein, zwei Jahren als Spielfilm zur besten Sendezeit im deutschen Fernsehen zu laufen. Es geht um Geld, persönliche Eitelkeiten - und selbstverständlich um Macht.

Familienclans bekriegen sich untereinander. Ein ehrgeiziger Top-Manager fordert den Patriarchen heraus. Und Politiker aus der Provinz ziehen die Strippen im Hintergrund. Bleibt die Frage nach dem Genre des TV-Spektakels? Real-Thriller ohne Blut (hoffentlich) wäre wohl die passende Beschreibung. Stand heute. Denn noch fehlt die letzte Szene.

Vieles deutet darauf hin, dass der gewiefte Top-Manager namens Wendelin Wiedeking am Ende gehen muss. Der Patriarch Ferdinand Piëch wird ihn noch ein letztes Mal einbestellen. Dann darf Wiedeking einen Plan vortragen, seinen Plan. Doch der Patriarch wird den Daumen senken, über den Mann, der aus einem maroden Sportwagenbauer den erfolgreichsten Autohersteller der Welt gemacht hat. Weil Wiedeking den Patriarchen entmachten wollte. Das ging schon in Mafia-Filmen nicht gut. Und die Porsches dürften sich auf die Seite der Piëchs schlagen, Wiedeking fallen lassen. Weil Blut eben doch dicker ist als Wasser. Und weil sie Angst haben vor dem Verlust ihres Unternehmens. Denn ohne neues Kapital des Patriarchen droht der hoch verschuldeten Sportwagenschmiede der Niedergang. Undenkbar für die Porsches.

Das skizzierte Ende des Films ist tragisch - nicht nur für Wiedeking. Denn es zeigt auch, wie schnell Zigtausende Beschäftigte in einem kompromisslosen Manager-Machtkampf zur Staffage werden. Den Arbeitnehmern in Wolfsburg und Stuttgart kann man nur wünschen, dass der TV-Streifen bald abgedreht werden kann. Damit es wenigstens für sie ein Happy End gibt - ohne massiven Stellenabbau.

Aber noch ist der Film nicht im Kasten.