Den insolventen Wadan-Werften in Wismar und Warnemünde droht möglicherweise noch Ende Juli das Aus. Gestern verdichteten sich Hinweise darauf, dass die schwedische Reederei Stena Line vor dem Ausstieg aus Verträgen für zwei Großfähren steht.

Rostock. "Es werden schon Vorkehrungen für eine Transfergesellschaft getroffen", sagte der Rostocker Bevollmächtigte der IG Metall, Rüdiger Klein.

Offenbar hat zudem eine andere deutsche Werft Interesse signalisiert, die beiden RoPax- Fähren im Falle einer Schließung von Wadan zu Ende zu bauen. Klein zufolge will Stena den Preis für die beiden Fähren um fast die Hälfte drücken. "Das ist keine Legende."

Ehe die Göteborger Reederei eine Kaufzusage gebe, müsse Wadan "seine Verpflichtungen aus den Verträgen erfüllen", erklärte Stena-Sprecher Joakim Kenndal. Stena habe sich bisher an alle Abmachungen gehalten. Die Abnahme der Schiffe ist Voraussetzung für einen 190-Millionen-Euro-Massekredit, der zum Großteil vom Bund verbürgt wird. Eine angeblich bevorstehende Vertragskündigung durch Stena wies der Sprecher des Insolvenzverwalters, Lars Rosumek, zurück. Bisher deute "kein Signal, auf einen Ausstieg" hin.