Bei den Eigentümern der Traditionsreederei Hapag-Lloyd herrscht Katzenjammer. Stetig wächst der Verlust in der Containerschifffahrt, eine Erholung des globalen Marktes ist nicht absehbar.

Vergessen scheint die Freude darüber, dass ein Konsortium Hamburger Investoren Hapag-Lloyd, eines der wichtigsten Unternehmen in dieser Stadt, Ende 2008 vor dem Verkauf nach Singapur bewahrt hatte.

Zwist zwischen dem Großunternehmer Klaus-Michael Kühne und den anderen Gesellschaftern - darunter die Stadt Hamburg - bestimmen das Klima innerhalb des Konsortiums Albert Ballin. Das macht es noch komplizierter, angesichts der Krise frisches Kapital für die Reederei aufzubringen. Genau das aber müssen die Mehrheitsgesellschafter im Konsortium und auch der Minderheitseigner TUI in Hannover. Hapag-Lloyd steht nicht aufgrund eigener Schwäche unter Druck, sondern wegen der Gewalt der Wirtschaftskrise. Diese Situation können die Anteilseigner nur gemeinsam bewältigen - nicht aber im Dauerstreit um die richtige Strategie.