Kleidung, Haushaltswaren - fallende Umsätze zwingen Hamburger Geschäfte zu Rekord-Nachlässen. Derzeit tobt ein Preiskrieg im Einzelhandel.

Hamburg. Goldene Zeiten für Schnäppchenjäger in Hamburg: Shorts kosten 80 Prozent weniger, Herrenschuhe 75 Prozent und ein Besteckset 67 Prozent. Angesichts der Wirtschaftskrise versuchen vor allem die unter Druck stehenden Warenhäuser und der Modehandel, die Kunden mit starken Preisnachlässen zum Kaufen zu bewegen. Doch auch Drogerien und der Möbelhandel haben ihre Waren deutlich reduziert und werben in ganz Hamburg mit riesigen, roten "Sale"-Schildern.

In einer Umfrage hat das Abendblatt Super-Schnäppchen zusammengetragen. "Im Schnitt bewegen sich die Rabatte bei Textilien schon jetzt - rund drei Wochen vor dem eigentlichen Schlussverkauf - bei 50 Prozent", sagte Ulf Kalkmann, Sprecher des Hamburger Einzelhandelsverbands, dem Abendblatt. "Die Aktionen sind dabei noch größer und umfangreicher als im vorigen Jahr." Sinkende Umsätze zwängen die Händler quasi dazu, ihre Erlöse mit allen Mitteln zu stabilisieren. "Das geht im Zweifel auch auf Kosten der Marge." Zudem nutzten viele Firmen die niedrigen Preise, um Konkurrenten vom Markt zu verdrängen.


Besonders prekär ist die Lage derzeit für die Schuh- und Modehändler, die allein im Mai laut Statistischem Bundesamt fast neun Prozent an Umsatz einbüßten. In Hamburg erwartet der Einzelhandelsverband für 2009 insgesamt ein Umsatzminus zwischen 1,5 und zwei Prozent.


Weiter unter Druck befinden sich auch die Lebensmittelpreise in Deutschland. Discounter wie Aldi, Netto, Penny und Norma läuteten gestern ihre mittlerweile siebte große Preissenkungswelle ein. Vor allem Milchprodukte und Wurstwaren wurden im Schnitt zehn Prozent günstiger.