Verbraucher in Deutschland reagieren bislang noch recht gelassen auf die Wirtschaftskrise. Für dieses Jahr erwartet der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) ein Umsatzminus von lediglich zwei Prozent.

Berlin/Hamburg. Damit bewege man sich im Rahmen der seit Jahren üblichen Schwankungen, "wenn auch am unteren Ende", sagte Verbandspräsident Josef Sanktjohanser. Dass sich der private Konsum bisher vergleichsweise robust zeigt, führte Sanktjohanser auf die stabilen Verbraucherpreise zurück. 2009 werde aber "kein leichtes Jahr für den Einzelhandel", sagte er voraus. Dafür sorge der absehbare Anstieg der Arbeitslosigkeit.

In den ersten fünf Monaten des Jahres sank der Umsatz nominal um 2,2 Prozent, preisbereinigt um 2,8 Prozent. Für das erste Halbjahr insgesamt geht der Verband von minus zwei Prozent aus. Die Einzelhandelszahlen schließen den Autoabsatz, die Tankstellen, Brennstoffe und Apotheken aus.

Nur geringfügig positiver wird die Lage in Hamburg gesehen. In der Hansestadt sei der Umsatz zwischen Januar und Mai um etwa ein Prozent zurückgegangen, sagt Ulf Kalkmann, Geschäftsführer des Hamburger Einzelhandelsverbands, dem Abendblatt. "Wir rechnen aber damit, dass es in den kommenden Monaten schwerer für uns wird", so Kalkmann.

Für das gesamte Jahr geht er von einem Umsatzminus von 1,5 bis 2,0 Prozent aus. "Damit sind wir ein Wirtschaftszweig, der sich noch vergleichsweise stabil zeigt." Allerdings werde das nächste Jahr "sicher nicht besser". Schließlich sei der Einzelhandel stets ein "Nachläufer der Konjunktur."