Über das staatliche Rettungspaket für den angeschlagenen Autobauer Opel herrscht Streit zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung.

Brüssel. Die Regierung wolle die Bürgschaft von insgesamt 4,5 Milliarden Euro im Rahmen des von der EU schon genehmigten Deutschlandfonds vergeben, hieß es aus Verhandlungskreisen. Die EU-Kommission bestehe aber auf einer Einzelfallprüfung, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters gestern. Die Kommission sei angesichts der Überkapazitäten auf dem Automarkt außerdem "unwillig", die Milliardenbürgschaft zu genehmigen. Sie bemängele, dass die Risiken einseitig in Deutschland konzentriert seien.

Vor einem Monat vereinbarten Bund und Länder mit Vertretern der US-Regierung und General Motors (GM) zur Rettung von Opel den Einstieg des Zulieferers Magna zusammen mit der russischen Sberbank. Mittlerweile sucht GM aber auch nach Alternativen. So deutete der Finanzinvestor RHJ International gestern erneut Interesse an dem Autobauer an. Der Investor kämpft allerdings selbst mit tiefroten Zahlen. Der Verlust habe sich im Geschäftsjahr 2008/2009 auf rund 1,0 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.