Ein Viertel mehr Reisebuchungen in diesem Jahr und seit März schon 20 neue Mitarbeiter: Rainbow Tours profitiert von der Sparsamkeit der Deutschen.

Hamburg. "Rainbow Tours liefert gute Angebote zu einem günstigen Preis", sagte Mathias D. Kampmann, geschäftsführender Gesellschafter des Hamburger Unternehmens, im Gespräch mit dem Abendblatt. Besonders begehrt seien Reisen nach Lloret de Mar an der spanischen Costa Brava, nach Novalja in Kroatien sowie die Surfcamps an der französischen Atlantikküste. "Auch Ziele wie Rimini in Italien oder Balaton in Ungarn kommen gut an", sagt Kampmann.

Der Hamburger Unternehmer hat den 1981 gegründeten Reiseveranstalter im Jahr 2001 übernommen. Damals sah es nicht gut aus für Rainbow Tours. Gäste blieben aus, der Veranstalter hatte bis dahin meist nur mit grellen Handzetteln geworben. Kampmann baute den Vertrieb der Fahrten über Reisebüros auf. Inzwischen ist der Veranstalter ein Allroundanbieter geworden. 20 Busse der Firma Hamburger Sportreisen gehören zur Unternehmensgruppe wie auch die 43 Fahrzeuge der Thies Bustouristik. Zudem besitzt das Unternehmen Ferienimmobilien, ist an Hotels und Restaurants beteiligt oder hat diese fest gemietet. Die Kunden, die Zielgruppe ist zwischen 17 und 35 Jahre alt, sollen vom Reiseantritt bis zum -ende von Rainbow-Mitarbeitern umsorgt werden.

Insgesamt hat das Unternehmen 850 Beschäftigte im In- und Ausland, plus 120 kaufmännische Mitarbeiter in der neuen Firmenzentrale auf der Veddel. Neben Rainbow gehören auch ein Skireisenveranstalter und eine Firma dazu, die Trips für Abiturienten organisiert. "An manchen Wochenenden sind wir mit bis zu 100 Bussen unterwegs", sagt Kampmann. Busreisen machen 70 Prozent des Umsatzes aus, Flugreisen 20 Prozent. Der Rest wird durch eigene Veranstaltungen erwirtschaftet wie den Spring Break in Lloret de Mar, bei dem eine große Party gefeiert wird. Vor allem Kurzreisen wie nach Paris für 39 Euro seien als Wochenendtrip beliebt.

Kampmann startete 1986, als er mit geliehenem Geld eine Vertretung für US-Gabelstapler in Hamburg übernahm. Inzwischen machen seine Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern rund 40 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Neben den Reisefirmen gehören unter anderem eine Grundstücksgesellschaft, eine Beteiligungs- sowie eine Vermögens- und Verwaltungsgesellschaft und der Verlag Piste mit dem gleichnamigen Szenemagazin zur Gruppe. "Wir wollen weiter wachsen", sagt Kampmann. Derzeit werden unter anderem Bürokaufleute und EDV-Experten gesucht.