Die Lage der insolventen Wadan-Werften in Mecklenburg spitzt sich weiter zu.

Keines der laufenden Schiffbauprojekte ist sicher finanziert und Lieferanten haben rund 90 Millionen Euro an offenen Forderungen, teilte der Insolvenzverwalter Marc Odebrecht am Freitag mit. "Wir haben heute eine Werft ohne sichere Aufträge und ohne liquide Mittel", sagte Odebrecht vor der Belegschaft. Es gebe nur noch Arbeit für die Hälfte der Mitarbeiter. Die Wadan-Werften in Wismar und Rostock mit rund 2500 Beschäftigten hatten Anfang Juni Insolvenz angemeldet. Der russische Mehrheitseigner und der koreanische Zweitgesellschafter STX hatten vorher Abnahme- und Finanzierungszusagen zurückgezogen.

Laut Odebrecht gibt es für die Wadan-Werft in Rostock ab Ende August gar keine Arbeit mehr. Über vier laufende Neubauten liefen Gespräche mit Banken zur Finanzierung. Die Vorbereitungen für die Suche nach einem neuen Investor hätten begonnen, sagte er. In der Vergangenheit hatten Bund und Land Kredite und Bürgschaften von 220 Millionen Euro für Wadan genehmigt, laut Landesregierung wurden 167 Millionen Euro ausgezahlt.

Wadan ist die größte Werft in Ostdeutschland und bundesweit die drittgrößte.