In Schwaben würde man sagen, Thomas Middelhoffs Geschäftsgebaren hat ein Geschmäckle. Da kauft der frühere Arcandor-Chef Fondsanteile eines Investors, der überhöhte Mieten von dem Kaufhauskonzern kassiert, dessen Chef Middelhoff selbst ist.

Er verdient also privat Geld mit einem Finanzprodukt, das die Rendite des Unternehmens schmälert, dem er vorsteht. Das ist obskur, Middelhoffs Verhalten zumindest fragwürdig. Allerdings muss man dem umtriebigen Manager zugutehalten, dass er diese Geschäfte bereits vor seiner Tätigkeit als Arcandor-Chef getätigt und publik gemacht hat. Der Aufsichtsrat wusste also Bescheid.

Dennoch hätte Middelhoff gut daran getan, sein privates Investment mit der Übernahme des Chefpostens bei Arcandor zu beenden. Das hat er versäumt und lässt ihn nun gierig erscheinen. Sollte er zudem aus persönlichem Profitstreben darauf verzichtet haben, gegen einen offensichtlichen Vertragsbruch der Fondsgesellschaft vorzugehen, hätte er gegen geltendes Recht verstoßen. Nur dann.