Zwischen Bund und Ländern bestehen weiter erhebliche Differenzen über die Zukunft der teils deutlich angeschlagenen Landesbanken.

Berlin. Die Gespräche von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück mit seinen Amtskollegen aus den betroffenen Bundesländern wurden gestern ohne größere Fortschritte auf nächste Woche vertagt.

Der Bundesfinanzminister dringt aber weiter auf eine "Konsolidierung und Restrukturierung" der Landesbanken - "nicht abrupt, aber in bestimmten Schritten". Steinbrück begründete nach dem Treffen seine Forderung mit den Worten, seine "persönliche Auffassung" sei, "dass für sieben selbstständige Landesbanken in Deutschland kaum Raum ist, wenn die ein tragfähiges Geschäftsmodell in die Zukunft hinein entwickeln".

Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) hatte jedoch schon vor dem Treffen im "Handelsblatt" vor schnellen Fusionen gewarnt. "Ich glaube, dass in diesem Jahr die Nachteile von Fusionen größer sind, als sie es vor zwei Jahren gewesen wären. Derzeit sehe ich Fusionen eher mittelfristig als sinnvoll an", sagte er. Nach den Worten Oettingers machen Fusionen nur dann Sinn, wenn die Handlungsfähigkeit dadurch größer wird als sie es heute bei den einzelnen Instituten ist.

Im Hintergrund schwelt ein Streit um die Finanzierung der ums Überleben kämpfenden Landesbanken. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) verlangte vor Beginn des Treffens gemeinsame Anstrengungen von Bund und Ländern zur Konsolidierung der Landesbanken. Diese hätten sich umgekehrt auch stark am Bankenrettungsschirm beteiligt.

Finanzministeriumssprecher Torsten Albig sagte dagegen, Landesbanken seien Sache der Länder und der anderen Anteilseigner. Der Bund sei lediglich bereit, bei der Bereinigung zu helfen.