Frankfurt. Die Stabilität des Euro steht für die Bundesbank auch unter ihrem neuen Präsidenten Jens Weidmann vor allen anderen Überlegungen. Die Wahrung der Geldwertstabilität müsse "weiterhin und ohne Abstriche das vorrangige Ziel bleiben", sagte Weidmann bei der Amtsübergabe in Frankfurt am Main. Er setzt damit den Kurs seines Vorgängers Axel Weber fort, der in der Europäischen Zentralbank als geldpolitischer "Falke" bekannt war.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bestärkte Weidmann in dieser Haltung. Er wies auf die besondere Sensibilität der Deutschen hin, was die Stabilität des Geldes angehe. "Das hat etwas mit dem deutschen Schicksal im vergangenen Jahrhundert zu tun. Offenbar haben Völker auch ein kollektives Gedächtnis." Die Erfahrung der Geldentwertung habe sich "in das Gedächtnis der Deutschen tief eingegraben", sagte der CDU-Politiker.

Weidmanns Vorgänger Weber hatte im Februar den vorzeitigen Rückzug von seinem Amt erklärt. Zuvor hatte er als deutscher Kandidat für das Amt des Präsidenten der Europäischen Zentralbank gegolten.