Beim „Kaninhop“ müssen sich die Vierbeiner und ihre Trainer ganz schön ins Zeug legen. Die Kaninchen werden von ihren Besitzern an einer Leine über eine Strecke mit Hindernissen geführt.

Paaren-Glien. „Profis“ unter den Kaninchen überspringen locker Hindernisse von 45 Zentimern Höhe: „Kaninhop“ ist europaweit mittlerweile ein echter Sport. „In Brandenburg gibt es bislang aber nur wenige, die mit ihren Tieren trainieren“, sagte Volkmar Pohl vom Rassekaninchenzuchtverband Berlin-Mark Brandenburg, am Freitag bei der Brandenburger Landwirtschaftsausstellung (BraLa) in Paaren-Glien (Havelland). Er will eine Gruppe aufbauen, die künftig die Hauptstadtregion bei deutschen und internationalen Wettbewerben vertreten soll.

Diesmal zeigten die vornehmlich jungen Besitzer, was ihre Tiere drauf haben. Auf einem etwa zehn Meter langen Parcours waren wie bei Reitturnieren Hindernisse aufgebaut, allerdings im Mini-Format von etwa 25 Zentimetern Höhe. Die Vierbeiner wurden von ihren zweibeinigen Teamgefährten an einer Leine über die Strecke geführt. Einigen Tieren gelang der Sprung, ohne die Latte zu reißen. Andere wollten getragen werden oder verweigerten sich gänzlich. Ringrichter stoppten die Zeit und ermittelten die Fehler.

Nach Angaben von Pohl lässt sich kein Tier zwingen. „Entweder es macht ihm Spaß oder nicht“, sagt er. Manch ein Kaninchen sei sportlicher veranlagt als andere und brauche kaum einen Leckerbissen, um über die Strecke gelockt zu werden. Rasse, Größe oder Geschlecht seien egal. „Rammler lassen sich jedoch eher ablenken und brauchen länger“, meinte er. Die großen Wettbewerbe sehen verschiedene Kategorien vor – bis zur Eliteklasse, in der etwa 45 Zentimeter hohe Hindernisse zu überwinden sind.

In Berlin-Brandenburg gibt es rund 3000 Rassekaninchenzüchter. Verbandsvorsitzender Karl-Heinz Heitz will mit „Kaninhop“, das in Skandinavien sehr verbreitet ist, vor allem junge Leute ansprechen. Die vierbeinigen Sportler brauchten zwar regelmäßiges Training. „Ansonsten sind sie recht genügsam.“

Die 22 Jahre alte Rita Schmidt hat mit ihren beiden Häsinnen Maggie und Camilla – jeweils vier Jahre alt – schon einige Preise errungen. Seit 2009 beteibt sie Kaninhopping und hofft auf weitere Erfolge. „Beide Tiere sind gut in Form“, sagt sie. Zum Ansporn für gute Leistungen reicht in der Regel eine extra Portion Löwenzahn.