Ein Prozess um ausgefallene Konzerte enthüllt nun Details. Stones-Frontmann Mick Jagger litt offenbar an einem akuten Trauma.

London/Hamburg. Er war am Boden zerstört. Der größte Rocksänger der Welt zeigte sich im März dieses Jahres tief erschüttert vom Selbstmord seiner Freundin. Mick Jagger, 71, trauerte um L‘Wren Scott, die Rolling Stones verschoben ihre Konzerte in Australien und Neuseeland. Doch Fans und Experten fragten sich: Jagger und die Stones hatten in über 50 Jahren einer einzigartigen Karriere so viele Wegbegleiter und Partner durch Drogen und schicksalshafte Todesumstände verloren. Warum erholten sie sich nicht schneller davon? Warum zog es Jagger so tief in eine Krise, dass auch die Band darunter litt?

Ist nun ein Teil der Antwort gefunden? Die Rolling Stones holten ihre Konzerte nach, spielten auch in Berlin und touren aktuell durch Australien und Neuseeland. Durch die Klage einer Versicherung wurde aber jetzt bekannt, dass Mick Jagger offenbar viel stärker seelisch gelitten hat als von vielen angenommen.

Die Stones haben ihren Streit mit Versicherungen um Entschädigungen in Millionenhöhe wegen ausgefallener Konzerte beigelegt. Die Einigung sei bereits erzielt gewesen, als der Streit Anfang der Woche bekannt geworden war, sagte ein Sprecher von Jagger am Freitag. Zu Details wollte er sich nicht äußern.

Er und die Band seien bestürzt darüber, dass intime Details über die britischen Musiker und ihnen nahestehende Personen in die Öffentlichkeit gelangt seien.

Gerichtsdokumente, über die unter anderem britische Medien berichten, zeigen offenbar in der Auseinandersetzung um Entschädigungen für ausgefallene Konzerte, dass bei Jagger ein akutes psychisches Trauma diagnostiziert wurde. In der Ausfall-Police war offenbar geregelt, dass ein Konzert oder die Tour abgesagt werden könne, wenn ein Familienangehöriger der Band stirbt.