Er umgarnte vermögende, einsame Frauen und geriet einmal an die Falsche. BMW-Erbin Susanne Klatten ließ Helg Sgarbi hochgehen. Jetzt ist er frei, und die Millionen bleiben verschwunden.

Hamburg/München. Der Erpresser der BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hat seine Haft abgesessen und ist in die Schweiz zurückgekehrt. Sein Anwalt Egon Geis bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des „Spiegel“. Der als Gigolo-Erpresser bekannt gewordene Schweizer Helg Sgarbi hatte die Multimilliardärin Klatten und weitere Frauen verführt und mit einer Lügengeschichte zu Millionenzahlungen veranlasst.

2009 wurde er wegen gewerbsmäßigen Betrugs und versuchter gewerbsmäßiger Erpressung zu sechs Jahren Haft verurteilt. In dem Prozess hatte er keine Angaben darüber gemacht, wo das ergaunerte Geld geblieben ist.

Nach einem Urteil des Landgerichts Augsburg hat Klatten, 52, einen Anspruch auf Rückzahlung von rund 9,5 Millionen Euro: sieben Millionen für sie selbst, den Rest für zwei andere geschädigte Frauen.

Sgarbi saß seine Strafhaft in Landsberg am Lech ab. Dort sitzt auch Steuersünder Uli Hoeneß ein. Anschließend kam Sgarbi für sechs Monate in Erzwingungshaft, denn Klatten verlangt weiter Auskunft über den Verbleib des Geldes. Entsprechend gesetzlichen Vorgaben endete die Beugehaft am 4. Juli. Ob und wie Klatten nun an die verlorenen Millionen kommt, ist unklar.