Spätestens mit der Geburt ihres ersten Kindes laufen Shakira und der Fußballweltmeister Piqué den Beckhams den Rang als Top-Promi-Paar ab.

Barcelona. Tausende tippten mitten in der Nacht bei Twitter oder Facebook Glückwünsche ein, aus Lateinamerika gratulierten sogar Staatspräsidenten wie der Kolumbianer Juan Manuel Santos. Reporter berichteten nachts live vor der Klinik in Barcelona für Sender etwa in Mexiko, Kolumbien oder Japan. Und die spanische Zeitung „Sport“ schrieb am Mittwoch groß auf Seite eins: „Ein Star wurde geboren“. Die Geburt von Milan, dem ersten Kind von Popstar und Hüftschwung-Queen Shakira (35) und Fußballweltmeister Gerard Piqué (25) löste viel Trubel aus. Sie zeigt auch: Die Kolumbianerin und der Spanier avancieren zum Super-Promipaar – und ziehen Profit aus ihrer Liebesgeschichte.

Alles nahm im Sommer 2010 seinen Lauf. Shakira lernte den auf den Tag genau zehn Jahre jüngeren Kicker (beide haben am 2. Februar Geburtstag) bei den Aufnahmen zum Videoclip des späteren WM-Hits „Waka Waka“ kennen. Bei beiden habe es sofort gefunkt, sagen Freunde. Die Beziehung wurde aber erst Anfang 2011 offiziell bekannt.

Beide sind Stars in ihren Bereichen – vor allem Shakira, die weit mehr als 70 Millionen Alben verkauft haben soll. Doch für beide sei es seitdem finanziell noch steiler aufwärtsgegangen, berichtete schon vor einiger Zeit die spanische Zeitung „El Pais“, die von einer „lukrativen Waka-Waka-Beziehung“ sprach.

„Anfangs haben sie sich noch (vor den Medien) versteckt, aber bald haben sie damit begonnen, mit ihrem Verhältnis zu prahlen und daraus überall finanziellen Gewinn zu schlagen“, kritisierte das Blatt.

In der Tat: die Schwangerschaft Shakiras konnte im Internet wie kaum eine andere zuvor verfolgt werden. Piqué wurde vom respektierten Verteidiger zum allgegenwärtigen Sex-Symbol. Er ließ sich unter anderem neben Hollywood-Star Scarlett Johansson für ein spanisches Modelabel (Mango) fotografieren. Und Shakira kam nach den großen Erfolgen in Südamerika in Europa größer ins Geschäft.

Inzwischen sind dagegen sogar Medienlieblinge wie David und Victoria Beckham längst verblasst. Fußballerisch und musikalisch sind der 37 Jahre alte englische Spieler und das 38 Jahre alte Ex-Spice-Girl sowieso deutlich unterlegen. Und auch Topmodel Gisele Bündchen und Football-Superstar Tom Brady kommen nach zwei Schwangerschaften nicht mehr mit.

Kein Wunder, ist doch der aus einem gut situierten Hause stammende und stets gut gelaunte FC-Barcelona-Profi Piqué mit einem angeblichen IQ von 140 extrem intelligent. Neben dem Fußball studiert er Wirtschaft.

Die knapp 1,60 Meter kleine Shakira war schon als Kind auf großen Erfolg programmiert. Im Karibik-Badeort Barranquilla kletterte sie mit vier erstmals auf die Bühne, mit 13 verließ sie die katholische Schule und wurde Musik-Profi. Und mit 18 eroberte sie in vielen Ländern Südamerikas mit ihrer Mischung aus Folk, Pop und Rock die ersten Plätze der Charts. Doch das war der – damals noch dunkelhaarigen – Tochter eines pleitegegangenen Juweliers libanesischer Abstammung, die alle ihre Lieder selbst schreibt, nicht genug.

Sie ging nach Miami, begann eine Zusammenarbeit mit Emilio und Gloria Estefan und schloss sich dann zwei Jahre in einem Haus im Badeort Punta del Este in Uruguay regelrecht ein, um mit Hilfe von Wörterbuch und Sprachlehrern Songs auf Englisch zu komponieren. Das Album „Laundry Service“ ging 13 Millionen Mal über die Ladentheke, die USA und Europa entdeckten die „neurotische Perfektionistin, das kleine Erdbeben“, wie Shakira sich selbst beschreibt.

„Ich wusste schon als Kind, dass ich berühmt werden und Stadien füllen würde“, versichert heute Kolumbiens bekanntester Exportschlager („Whenever, Wherever“, „Hips Don’t Lie“), fügt aber sofort an: „Es wäre lächerlich, zu denken, dass der Erfolg immer und ewig dauern wird.“

Die vielprämierte Schöne, die sich mit ihrer Stiftung „Pies Descalzos“ (Barfuß) sowie auch als Unicef-Botschafterin und Beraterin von US-Präsident Barack Obama für notleidende Kinder einsetzt, hat in letzter Zeit jedoch auch die Schattenseiten des Lebens kennengelernt. Zwei gefeuerte Ex-Angestellte wollen 250 000 Euro Entschädigung. Und auch ihr langjähriger Lebenspartner Antonio de la Rúa, Sohn eines früheren argentinischen Präsidenten, verklagte sie Ende 2012 auf Zahlung von 76 Millionen Euro. Er habe sie als Manager reich gemacht, behauptet er. Gerichtstermin ist am 7. Februar in Barcelona.

Vorerst beschäftigt sich Shakira aber wohl nur mit einem kleinen Mann: dem Neugeborenen Milan.