Das Online-Modehaus wagt den Sprung aufs Parkett. Der bisherige Gewinn ist dürftig. Zalando nutzt für den Börsengang eine Lücke.

Düsseldorf. Der Online-Modehändler Zalando will noch in diesem Jahr an die Frankfurter Börse. „Abhängig vom Börsenumfeld“ solle der Initial Public Offering (IPO) im zweiten Halbjahr 2014 über die Bühne gehen, teilte Zalando am Mittwoch mit. Der Sprung auf das Börsenparkett solle über eine Kapitalerhöhung möglich werden, die bisherigen Zalando-Gesellschafter wollten ihre Anteile behalten. Angestrebt sei eine Platzierung von zehn bis elf Prozent des Eigenkapitals. Wie Reuters von einer mit der Transaktion vertrauten Person erfahren hat, beträgt das Emissionsvolumen mehr als 500 Millionen Euro. Der Ausgabepreis solle in der Woche ab dem 29. September bekannt gegeben werden, sagte der Insider.

„Der Gang an die Börse ist der nächste logische Schritt in der Entwicklung von Zalando, da er uns (..) die nötige Flexibilität gibt, um unsere langfristigen Wachstumsambitionen weiterzuverfolgen“, begründete Zalando-Vorstand Rubin Ritter die Bekanntgabe der lang erwarteten Börsenpläne.

Anleger können sich mit Zalando am E-Commerce in Europa beteiligen. Hinter Zalando stehen unter anderem die Internet-Unternehmer Oliver, Alexander und Marc Samwer. Der Börsengang wird von Credit Suisse, Morgan Stanley und Goldman Sachs organisiert.

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, nutzt Zalando das Zeitfenster, das sich durch die Verschiebung des Börsengangs des chinesischen Internetkonzerns Alibaba in New York geöffnet habe. Alibaba wollte ursprünglich in der ersten Septemberwoche an die Börse gehen.

Zalando hatte Ende August Halbjahreszahlen vorgelegt. Danach machte der Versandhändler in den ersten sechs Monaten des Jahres etwa eine Milliarde Euro Umsatz, mehr als die Hälfte davon in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Erstmals erzielte das Unternehmen einen operativen Gewinn; vor Steuern, Zinsen und Ausgaben für Mitarbeiteranteile betrug dieser zwölf Millionen Euro. Den Nettogewinn nannte die Firma nicht.