Achill Moser (52), verheiratet, zwei Kinder, ist Autor und Fotojournalist aus Hamburg. Zuletzt war er allein in der Wüste unterwegs. Jetzt hat er sich auf die Spuren des Odysseus begeben.

Journal: Wie haben Sie sich vorbereitet?

Moser: Ich habe mit Archäologen gesprochen und mir von griechischen Freunden Texte neu übersetzen lassen.

Was zieht Sie in die Ferne?

Moser: Die Menschen! Jede Region der Erde ist spannend und hat ihre eigenen Geschichten - auch Eppendorf! Ich sehe mein Leben wie einen Baum mit vielen Ästen. Das sind die Menschen und ihre Geschichten.

Sie waren in Etappen unterwegs. Könnte man das auch in einem Stück schaffen?

Moser: Ich nicht. Dazu ist die Geschichte zu komplex. Wenn man zu lange unterwegs ist, wird das Außergewöhnliche schnell gewöhnlich, und man stumpft ab.

Wie gefährlich ist eine solche Reise?

Moser: Im Ionischen Meer war es schon bedrohlich. Da braucht man auch Glück. Deswegen habe ich auch den größten Teil allein zurückgelegt. Wir sind eben nur kleine Wesen und den Naturgewalten ausgeliefert. Wichtig ist: nicht in Stress geraten, sondern sich treiben lassen. Geduld, Optimismus und Beharrlichkeit sind entscheidend. Übrigens navigiere ich ohne GPS, sondern nach den Sternen - wie die Naturvölker.

Hat Odysseus wirklich existiert oder ist das ganze nur eine Legende?

Moser: Bedeutende Archäologen sind der Meinung: Ja, er war eine reale Figur. Und ich glaube jetzt: Genauso, wie ich unterwegs war, könnte es gewesen sein.