Drachen leiten einen durch dichte Wälder, alte Bekannte tauchen auf, das eigene Haus wird zum Labyrinth - manchmal sind die Fantasiebilder in Träumen intensiver als in einem Blockbuster.

Bisher können Forscher nur vermuten, warum wir träumen können. Drei Funktionen sind denkbar: 1. Im Traum organisiert man den Speicherplatz seines Gehirns neu und legt unwichtige Informationen beiseite. 2. Man kompensiert belastende Tagesereignisse, indem man positive Erlebnisse im Traum nachholt. 3. Man entwickelt Strategien, ein Problem zu lösen, auch wenn sie sich in der Realität auf diese Weise nicht umsetzen lassen. Ebenso wie unser Körper, schaltet auch unser Geist während des Schlafens nicht ab, sondern nur um. Der "wache" Verstand wird vom Träumen ersetzt. Das geschieht in den Rem-Phasen, in die man vor allem gegen Ende der Nacht tritt. Das limbische System, das der Verarbeitung von Emotionen dient, ist in dieser Phase stärker aktiv als im Wachzustand. Die Augen beginnen, sich unter den geschlossenen Lidern ruckweise hin und her zu bewegen. Wir atmen unregelmäßig, die Herzfrequenz schwankt, der Blutdruck steigt. Das Gehirn und Sexualorgane werden stärker durchblutet, der Spiegel des Stresshormons Kortisol sinkt. Die Physiologie des Schlafes ist ein Zusammenspiel verschiedener Körperfunktionen. Das Sehzentrum, das tagsüber optische Eindrücke verarbeitet, hat dabei keine Aufgabe. Dafür ist der sekundäre visuelle Kortex aktiv. Er hilft im Wachzustand, Informationen zu interpretieren. Da die Augen im Schlaf geschlossen sind, versucht dieses Hirnzentrum (Kortex), Informationen aus dem Gehirn selbst zu einem Bild zusammenzusetzen. Genau bei diesem Vorgang könnte es zu den Traumbildern kommen. Was man im Wachen tut, zum Beispiel Autofahren, am Computer sitzen, im Garten arbeiten, schlägt sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit im Traum nieder. (At)