Kann man Wein im Keller lagern?

Wein kann wie jedes Lebensmittel nur eine gewisse Zeit konserviert werden. Aber ein ganz normaler Hauskeller genügt, wenn die Bedingungen stimmen: Temperaturen im Winter nicht zu kalt (10 Grad), im Sommer nicht zu warm (18 Grad); kein Licht; keine Erschütterungen. Nur für wertvolle Weine lohnt sich ein "Weinklimaschrank" für mehr als 1000 Euro.

Korken oder Kunststoff?

Das Zeitalter des Korks neigt sich dem Ende zu. Nur die ganz großen Weine werden noch längerfristig mit Korken verschlossen. Innerhalb von zehn Jahren werden 90 Prozent der Weine Kunststoff, Mischformen, Glas und Drehverschlüsse statt Kork haben. Wichtiger als der Verschluss ist der Inhalt.

Rotwein bei Zimmertemperatur?

Mit Zimmertemperatur ist eigentlich 18 bis 19 Grad gemeint, wie sie in mittelalterlichen Sälen herrschte. Bei den heutigen zentralgeheizten Räumen darf ein Rotwein auch gekühlt serviert werden, umso mehr, je jünger, leichter und fruchtiger er ist.

Braucht Wein Zeit zum Atmen?

Immer häufiger wird Wein nicht nur im Spitzenrestaurant, sondern auch zu Hause frühzeitig geöffnet und dekantiert - er müsse "atmen". Richtig ist: Wein kann durch die Sauerstoffzufuhr frischer schmecken. Doch bei einfachen Gebrauchsweinen ist das schlicht überflüssig. Lassen Sie den Wein im Glas aufblühen!

Ist der Jahrgang das Wichtigste?

Ein gutes Weinjahr spielt schon eine Rolle. Aber ein guter Winzer liefert immer entsprechende Qualität ab. In erster Linie helfen die Jahrgangsbewertungen nur dem Wert von Spitzenweinen.

Schmecken hochgelobte Weine immer?

Ein Irrtum. Experten geben sich zwar Mühe, objektiv zu bleiben. Doch können diese Bewertungen immer nur ein Anhaltspunkt sein. Jeder Käufer sollte seiner eigenen Zunge trauen. "Ein Weinkenner", sagt Claudio Link, "trinkt das, was ihm schmeckt. Das muss er schon selbst feststellen."

Bei den Antworten halfen Claudio Link (WineLink, Hamburg) und das empfehlenswerte Buch "Kleines Lexikon der Wein-Irrtümer" von Frank Kämmer (Eichborn-Verlag, 190 S.; 14,90 Euro ).