Sind sie zu trocken, zu warm? Haben sie gelbe Blätter oder gar Läuse? Gärtnermeister Peter Meißner vom Botanischen Garten in Klein Flottbek weiß, was Pflanzen im Winterquartier brauchen.

Der dunkle Keller, soweit er kühl genug ist, eignet sich für Pflanzen, die eine völlige Winterruhe mögen, also das Laub abwerfen wie Granatapfel und Feigenbaum; oder die "einziehen", d. h. ihre Lebenskraft in der Knolle oder Zwiebel bewahren, wie Knollenbegonien und Canna. Hier ist keine Winterpflege nötig.

Anders verhält es sich mit lichtbedürftigen Pflanzen wie Hibiscus, Lotus und Zimmerlinde, die am besten im Wintergarten stehen, jetzt bei Temperaturen von knapp über 10°C und so hell wie möglich. Viele andere mediterrane Pflanzen sind mit etwas weniger Licht und Temperaturen von ca. 5°C zufrieden. Diese Pflanzen fühlen sich in kühlen Zimmern, Treppenhäusern und Garagen wohl. Sie sollten aber darauf achten, daß die Temperaturen immer im Plusbereich liegen, auch wenn draußen Frost herrscht.

Als Faustformel gilt: Je kühler der Standort, desto weniger wird gegossen. Und: Alle zwei Wochen wenig gießen ist besser als im Vier-Wochen-Rhythmus einmal ausgiebig.

Ausnahmen: Zimmerlinden, Kamelien und Zantedeschia aetiopica, die in der Überwinterung reichlich Wasser benötigen. Stehende Nässe in Übertöpfen und Untersetzern ist absolut zu vermeiden. Sie können zum Beispiel die Untersetzer vorbeugend mit Blähton (Seramis) als Drainageschicht füllen. Die darauf stehenden Töpfe bekommen so keinen direkten Kontakt mit stehendem Wasser, die Wurzeln werden belüftet und Pilzkrankheiten verhindert. Zugluft sollte immer vermieden werden.

Schädlinge wie Blattläuse, Schildläuse und Rote Spinne entwickeln sich vorrangig im wärmeren Winterquartier. Um frühzeitig eingreifen zu können, sollten Sie Ihre Pflanzen jetzt regelmäßig auf Befall kontrollieren. Meist reicht es schon, kleine Kolonien von Läusen mit der Hand abzustreifen. Ein wirksames Spritzmittel: eine Seifen-Spiritus-Lösung.

Auch wenn es bald bei schönem Wetter in den Fingern jucken sollte: Mit den ersten Aussaaten sollten Sie wegen des zu geringen Lichts noch bis Februar warten.