Papenburg/Berlin. Die Meyer Werft hat ihr neustes Kreuzfahrtschiff der „Ultra-Luxus-Klasse“ fertiggestellt. Nun geht die „Silver Ray“ auf Testfahrt.

Der Fluss lag noch im Dunkeln, als es für die „Silver Ray“ hieß: Leinen los! Das neue Kreuzfahrtschiff der Meyer Werft hat sich am frühen Sonntagmorgen von Papenburg aus aufgemacht zu einer Erprobungsfahrt in der Nordsee. Medienberichten zufolge verlief die Abfahrt reibungslos. Die erste Etappe auf der Reise: die rund 40 Kilometer lange Emspassage.

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Wie auf der Schiffsdatenbank VesselFinder zu sehen war, hat das Kreuzfahrtschiff am späten Vormittag das Emssperrwerk passiert. Am Nachmittag soll die „Silver Ray“ (dt. „Silbener Strahl“) dann den niederländischen Hafen Eemshaven erreichen, wie ein Sprecher der Werft sagte. Nach mehreren Probefahrten in der Nordsee, die der technischen und nautischen Erprobung dienen, werde das Schiff wieder Kurs auf Eemshaven nehmen.

„Silver Ray“: Das erwartet Besucher auf dem Luxus-Dampfer

Bei der Überführung, die in den frühen Morgenstunden zahlreiche Schaulustige ans Ufer der Ems zog, handelte es sich um ein Jubiläum: Laut ARD-Bericht ist die „Silver Ray“ das 50. Schiff der Meyer Werft, welches das Emssperrwerk passiert. Zugunsten der Manövrierbarkeit wurde der 240 Meter lange und 30 Meter breite schwimmende Koloss über die Ems rückwärts gen Nordsee gefahren.

Zwei Schlepper unterstützten das Manöver. Das Kommando der Überführung lag bei der Lotsenbrüderschaft Emden, die seit vielen Jahren für die Emsüberführungen der Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft zuständig ist. Das Unterfangen wurde zuvor im Simulator geübt.

Die Fahrt der „Silver Ray“ begann mit der Emspassage. Zwei Schlepper fuhren das Schiff gen Nordsee.
Die Fahrt der „Silver Ray“ begann mit der Emspassage. Zwei Schlepper fuhren das Schiff gen Nordsee. © DPA Images | Lars Penning

Die „Silver Ray“ hatte die Schiffsbauhalle im Februar verlassen. Laut Hersteller handelt es sich um ein Kreuzfahrtschiff der „Ultra-Luxus-Klasse“. Die 728 Passagiere werden künftig in Suiten mit Butler-Service untergebracht und umsorgt von rund 550 Crewmitgliedern. Zu den Annehmlichkeiten für die Urlauber an Bord gehören acht Restaurants, ein Casino und ein Fitnesscenter.

Das Schiff verfügt über einen Hybridantrieb, bei dem verflüssigtes Erdgas (LNG), Brennstoffzellen und Batterien zum Einsatz kommen. Im Hafen soll damit laut Hersteller auch ein emissionsfreier Betrieb möglich sein. Die Übergabe an die Reederei Silversea Cruises mit Sitz in Monaco ist für Mitte Mai geplant. Es ist der zweite Neubau innerhalb kurzer Zeit, den die Meyer Werft für die Reederei übernimmt: Bereits im vergangenen Sommer wurde das baugleiche Schwester-Schiff „Silver Nova“ an Silversea Cruises übergeben.

(jeho/dpa)