Auf den Tag genau sieben Jahre nach “Katrina“ könnte mit “Isaac“ wieder ein gefährlicher Sturm Louisiana und die Stadt New Orleans treffen.

Washington. Auf den Spuren des tödlichen Hurrikans „Katrina“ hält der Tropensturm „Isaac“ weiter Kurs auf das US-Festland. Der Sturm ziehe mit rund 22 Kilometern in der Stunde durch den Golf von Mexiko, teilte das Hurrikanzentrum in Miami in der Nacht zum Montag (Ortszeit) mit. Die Windböen erreichten durchschnittlich fast 105 Stundenkilometer. Die meteorologische Vorhersage für „Isaac“ sei nahezu identisch mit der für „Katrina“ im Jahre 2005, berichtete der Sender CNN.

Bei seinem Zug über das warme Golf-Wasser werde „Isaac“ erstarken und als Hurrikan der Kategorie 2 oder 3 am späten Dienstagabend oder Mittwochmorgen (Ortszeit) zwischen dem westlichen Teil Floridas und Louisiana das Festland erreichen, sagten die Wetterexperten.

+++ Die Hurrikan-Stärken der Saffir-Simpson-Skala +++

Sieben Jahre nach „Katrina“ sorgt „Isaac“ damit für Alarm im US-Staat Louisiana. Das möglicherweise bedrohte Gebiet schließt New Orleans ein, das am 29. August 2005 von „Katrina“ getroffen worden war. Etwa 1800 Menschen kamen damals ums Leben. Die Stadt wurde schwer verwüstet. „Wir sind in hoher Alarmbereitschaft, es herrscht große Angst“, räumte New Orleans’ Bürgermeister Mitch Landrieu ein. Die Stadt sei aber viel besser vorbereitet als seinerzeit. „Katrina“ hatte damals die Stärke 5.

Für Louisiana wurde bereits eine Hurrikanwarnung ausgegeben. Gouverneur Bobby Jindal rief die Bevölkerung in niedriger liegenden Küstenregionen auf, sich auf Evakuierungen vorzubereiten. Zugleich erklärte er vorsichtshalber den Notstand für seinen Staat. Auch im benachbarten Mississippi und in Alabama wurde der Notstand ausgerufen.

+++ Tropensturm "Isaac" verweht Romney die Kür +++

In Tampa (Florida) brachte „Isaac“ den Parteitag durcheinander, auf dem die Republikaner Ex-Gouverneur Mitt Romney offiziell zum Spitzenkandidaten der Konservativen für die Wahl im November küren wollen. Der Beginn des offiziellen Programms wurde wegen des Sturms um einen Tag auf Dienstag verschoben. Auf dem Flughafen von Miami-Dade seien am Sonntag mehr als 550 Flüge ausgefallen, meldeten örtliche Medien.

Die Florida Keys vor dem Südzipfel Floridas kamen am Sonntag glimpflich davon, wie es weiter hieß. „Isaac“ habe demnach zwar zu Überflutungen mehrerer Straßen geführt, Berichte über größere Schäden gab es aber nicht.

Im Golf von Mexiko wurden einige Plattformen zur Gas- und Ölförderung sicherheitshalber evakuiert. Die Umweltbehörde BSEE teilte mit, betroffen seien bis zum Sonntagmittag (Ortszeit) 39 der 596 bemannten Plattformen. Ebenso seien 8 von 76 Bohranlangen von den Mannschaften geräumt worden.

+++ Mehrere Tote bei Tropensturm "Isaac" in Haiti +++

In der Karibik hatte der Sturm mehrere Menschenleben gefordert und teils schwere Verwüstungen angerichtet. So wurden nach Angaben des staatlichen Rundfunks in der kubanischen Hafenstadt Baracoa 17 Häuser völlig zerstört, als der Wirbelsturm am Sonnabend auf die Insel prallte. In Haiti und in der Dominikanischen Republik war es zu Überschwemmungen gekommen. (dpa)