Berlin . Ben Tewaag, mehrfach vorbestraft, soll 10.200 Euro zahlen, weil er bei Fesselspielen einer Bekannten ins Gesicht schlug.

Ben Tewaag verlässt den Gerichtssaal kommentarlos: Nach einem Faustschlag in das Gesicht einer Bekannten vor zwei Jahren ist der 39-Jährige zu einer Strafe von 10.200 Euro verurteilt worden. Ein Berliner Amtsgericht sprach den Sohn von Schauspielerin Uschi Glas am Montag der versuchten Nötigung und der Körperverletzung schuldig. Notwehr habe bei dem Schlag nach zunächst einvernehmlichen Fesselspielen nicht vorgelegen, begründete die Richterin. Eine 27-Jährige erlitt einen Jochbeinbruch.

Die Staatsanwaltschaft hatte auf ein Jahr Haft gegen den mehrfach wegen Körperverletzung Vorbestraften plädiert. Der Angeklagte – derzeit als Regisseur und Filmproduzent tätig – hatte den Fausthieb als einen „reflexartigen Befreiungsschlag“ bezeichnet. Die Frau habe ihm schmerzhaft zwischen die Beine gegriffen und ihn verletzt. Der Verteidiger verlangte Freispruch. Für die Richterin stand am dritten Verhandlungstag fest, dass Tewaag die Frau gegen ihren Willen an das Bett fesseln wollte. „Es war allerdings eine sehr spezielle Situation, die der Angeklagte nicht provoziert hat“, sagte Richterin Barbara Odenthal. Tewaag sei zudem schmerzhaft verletzt worden. Es sei ein sexuelles Geschehen gewesen, „in dem nicht alles so leicht zu erkennen ist“. Die Verletzte und eine weitere Frau, die anwesend war, seien glaubwürdig gewesen. „Eine Notwehrsituation bestand für den Angeklagten nicht.“

Zu dem Vorfall war es im Juni 2013 in Tewaags Wohnung im Stadtteil Prenzlauer Berg gekommen. Der Produzent wurde zunächst von zwei Frauen gefesselt. Als sich eine der beiden Freundinnen dann gegen das Fesseln ans Bett wehrte, habe Tewaag sie geohrfeigt und dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen, hieß es in der Anklage. Tewaag hatte erklärt, er sei ohne Absprache gefesselt worden.