Der Sohn von Schauspielerin Uschi Glas für 586 Tage ins Gefängnis. Während des Aufenthalts habe der 34-Jährige viel über sich selbst gelernt.

München. Ben Tewaag hat sich im Frankfurter Gefängnis bei Besuchen seines Vaters „in Grund und Boden geschämt“. Dieser habe ihn unterstützt, ihm aber auch klar gemacht, wie schlimm es für ihn sei, seinen eigenen Sohn im Knast besuchen zu müssen. „Daran habe ich lang gekaut“, sagte der 34-Jährige. Seine Mutter Uschi Glas sei dagegen nicht zu ihm in die JVA gekommen. „Sie wollte mich besuchen, und ich habe ihr auch gesagt, dass ich mich selbstverständlich freuen würde, aber ich wollte ihr das nicht antun“, erklärte er.

Im Gefängnis und auch seit seiner Entlassung vor kurzem habe er keinen Alkohol mehr getrunken, beteuerte Tewaag. „Ich wollte mich der Sache klar im Kopf stellen und habe deshalb die gesamte Zeit keinen Tropfen angerührt. Auch jetzt nicht, hinterher.“ Er habe lange mit den verschiedensten Substanzen Bekanntschaft gemacht, nun sei es aber wichtig gewesen, nicht zu fliehen.

Auf seine Taten sei er nicht stolz, sagte Tewaag, wandte sich aber dagegen, die von ihm geschädigten Menschen als Opfer zu bezeichnen. „Das ist ja alles nicht ohne Grund passiert, und ich habe ja nun dafür bezahlt.“ Außerdem sei er beim Strafmaß nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst worden. „Ich finde, es gibt keinen, bei dem ich mich noch entschuldigen muss. Das meiste hab ich mir selbst angetan. Und denen, die mich lieben.“

Glück hat Tewaag offenbar mit seiner Freundin, die während der 586 Tage Gefängnis zu ihm gehalten habe. „Sie hat mit absoluter Selbstverständlichkeit wegen mir eine beschissene Zeit auf sich genommen. Keine Ahnung, wie ich ihr das je danken kann“, sagte er.

Tewaag war wegen Körperverletzung in Haft. Zuvor war er bereits unter anderem wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und Drogenbesitzes zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt worden.