Offenbach/Hamburg. Zwischen den Tiefs “Otto“ und “Nils“ ist wenig Platz für sommerliche Gefühle. Die Sonnenstunden werden bundesweit immer knapper.

Der Sommer macht weiterhin Pause - auch an seinem kalendarischen Beginn an diesem Sonntag. Erst von Mittwoch an wird es wieder ein wenig wärmer und sonniger, wie Meteorologin Anna Wieczorek vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach am Freitag vorhersagte. Temperaturen von 30 Grad und mehr sind aber auch dann nicht wieder in Sicht. Am Wochenende wechseln sich viele Wolken, Schauer und ein bisschen Sonne ab. Die Temperaturen erreichen maximal 15 bis 22 Grad. Dabei fällt der Sonntag etwas schöner aus als der Sonnabend.

Die Vorhersage deckt sich mit der Prognose von Dominik Jung. Der Meteorologe von Wetter.net hält sogar das Absinken der Schneefallgrenze in den Alpen auf bis zu 1500 Meter für realistisch. Wintergefühle sind in den vergangenen tagen bereits auch in Hamburg aufgekommen: In dieser Woche gab es in der Hansestadt bei bis minus 3 Grad Celsius sogar nächtlichen Bodenfrost.

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Otto und Nils sind schuld

Ursache des kühlen und wechselhaften Frühsommerwetters ist polare Meeresluft. Eine nordwestliche Strömung schaufelt sie zwischen den Tiefs „Otto“ und „Nils“ über Nordeuropa und einem namenlosen Azorenhoch ins Land. „Zum astronomischen Sommeranfang am Sonntag, der ja theoretisch der sonnenreichste Tag des Jahres werden könnte, werden im Nordwesten nur 15 Prozent und im Osten und am Oberrhein immerhin rund 35 Prozent der möglichen knapp 17 Sonnenstunden erreicht“, sagte Wieczorek.

Etwas Musik für kalte Sommertage:

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Zum Beginn der neuen Woche klopft der Sommer im Süden der Republik an: 20 bis 25 Grad sagen die Meteorologen voraus. Nach einem sonnigen Vormittag ziehen aber auch Schauer und Gewitter auf. „Im übrigen Deutschland regnet es zeitweise bei wechselnder bis starker Bewölkung.“ Die Temperaturen kommen dabei nicht über höchstens 17 bis 23 Grad hinaus.

Sommersonnenwende um Punkt 18.38 Uhr

Für Meteorologen beginnt der Sommer übrigens schon am 1. Juni. Um bei Statistiken ganze Monatswerte vergleichen zu können, verlegte die Weltorganisation für Meteorologie den Wechsel der Jahreszeiten jeweils auf Monatsanfänge vor. Der astronomische (und kalendarische) Sommeranfang wird nach dem Sonnenstand angegeben. Die entsprechende Sommersonnenwende ist auf der Nordhalbkugel der Erde 2015 am 21. Juni um 18.38 Uhr MESZ.

Wissenswertes zum Sommer

Sommeranfang

Für Meteorologen beginnt er wegen der einfacheren Berechnung von Monatsstatistiken am 1. Juni. Der astronomische (und kalendarische) Sommeranfang wird nach dem Sonnenstand angegeben. Auf der Nordhalbkugel ist es 2015 am 21. Juni um 18.38 Uhr MESZ soweit.

Sommersonnenwende

Der 21. Juni gilt als längster Tag des Jahres. In Deutschland reicht die Spanne von knapp 16 Stunden Helligkeit in den bayerischen Alpen bis zu mehr als 17 an der dänischen Grenze. Feiern zur Mittsommernacht sind besonders in nordischen Ländern beliebt.

Sommerzeit

Zweimal im Jahr wird in Deutschland die Zeit umgestellt. Seit 1996 drehen alle EU-Länder die Uhren im März auf die Sommerzeit vor und Ende Oktober eine Stunde zurück - hierzulande genau geregelt im „Gesetz über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung“.

Sommerferien

Die sechs Wochen ohne Schule beginnen in Deutschland nach einem rotierenden System von Bundesland zu Bundesland an anderen Terminen. 2015 haben die Nordrhein-Westfalen die Nase vorn und starten am 29. Juni. Schlusslicht sind die Bayern, wo erst am 1. August die Ferien anfangen.

Sommertag

Meteorologen sprechen von einem „Sommertag“, wenn die Tageshöchsttemperatur mindestens 25 Grad Celsius erreicht. Bei 30 Grad und darüber ist es für Wetterexperten ein „heißer Tag“.

Rekordsommer

Mit wochenlanger Gluthitze brach 2003 Hoch „Michaela“ den deutschen Hitzerekord. In Perl-Nennig an der Saar registrierte der Wetterdienst Meteomedia am 8. August 40,3 Grad. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab 40,2 Grad an, die er im August gleich dreimal maß. 2003 brachte auch den heißesten Juni seit 1901. Das Tagesmittel lag bundesweit mit 19,1 Grad 3,7 Grad über dem Monatsschnitt.

Sommergewitter

Im Juli und August sind schwere Wärmegewitter mit Windböen und Starkregen keine Seltenheit. Ursache ist feuchte Luft am Boden, die von der Sonne erhitzt aufsteigt und Gewitterwolken bildet. Oft fällt die Temperatur in kurzer Zeit örtlich um bis zu 15 Grad.

Sommersmog

Er entsteht hierzulande seit den 1970er Jahren bei sommerlichen Hochdrucklagen unter intensiver Sonnenstrahlung vor allem aus Stickoxiden, die aus Autoabgasen stammen. Dabei bildet sich das Reizgas Ozon (O3).

Altweibersommer

Eine beständige Hochdruck-Wetterlage kann im Herbst noch einmal warme Tage bringen. Namensgeber des Altweibersommers sind kleine Spinnen. Bei hohem Luftdruck weben (altdeutsch: weiben) sie Flugfäden und lassen sich daran durch die Luft treiben.

Sommerhit

Der 40 Jahre alte Klassiker „Wann wird's mal wieder richtig Sommer?“ von Rudi Carrell (1934-2006) erklingt oft im Radio, wenn Regenwetter nur vom Sommer träumen lässt. In der Cover-Version des Steve-Goodman-Songs „City of New Orleans“ wünschte der Showmaster „Sonnenschein von Juni bis September, und nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr“.

Yann Sommer

In der Fußballbundesliga wurde die Schweizer Nummer 1 bei Borussia Mönchengladbach zu einem der besten Torhüter der zurückliegenden Saison. Der 26-Jährige wehrte 84 Prozent der Bälle ab, die auf sein Tor kamen, und erreichte damit einen Ligabestwert.

Elke Sommer

Die 74 Jahre alte Schauspielerin („Das Mädchen und der Staatsanwalt“, „Unter Geiern“) galt einst als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot. Später startete sie eine zweite Karriere als Malerin und zog Bilanz in ihrer Biografie „Unter uns Pfarrerstöchtern“.

Doktor Sommer

Von 1969 bis 1984 beriet der Psychotherapeut und Autor Martin Goldstein (1927-2012) als „Dr. Sommer“ junge Leser der Jugendzeitschrift „Bravo“ in Fragen zu Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Wöchentlich bekam die Redaktion tausende Briefe. Ein ganzes Team musste sie nach Goldsteins Vorgaben „unverklemmt“ beantworten.

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Das phänologische Jahr richtet sich ohne feste Daten nach periodisch wiederkehrenden Erscheinungen wie dem Entwicklungsstand der Pflanzen. Frühsommer beginnt, wenn der schwarze Holunder blüht. Hochsommer ist, wenn die Knospen der Linde aufgehen. (dpa/HA)