Augsburg. Der 61 Jahre alte Angeklagte ist zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Die Schuld wiege besonders schwer, so die Richter.

Der Angeklagte im Prozess in Augsburg nach dem Mord an dem Polizisten Mathias Vieth ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht stellte am Donnerstag außerdem fest, dass die Schuld des 61-Jährigen besonders schwer wiege. Daher kann der Mann nicht schon nach 15 Jahren auf Bewährung freikommen, sondern wird voraussichtlich deutlich länger als 20 Jahre im Gefängnis sitzen müssen.

Die Strafkammer ordnete allerdings nicht die Sicherungsverwahrung nach der Haft an, wie es die Staatsanwaltschaft und die Nebenkläger verlangt hatten.

Vor einem Jahr hatte das Augsburger Landgericht bereits den jüngeren Bruder (59) zu lebenslanger Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt. Der Bundesgerichtshof hat diese Entscheidung im Dezember bestätigt. Die beiden Brüder hatten den 41-jährigen Polizeibeamten in einer Oktobernacht 2011 nach einer Verfolgungsjagd im Augsburger Stadtwald mit Schnellfeuergewehren förmlich hingerichtet.

Vermutlich hatte die Streife die schwer bewaffneten Täter zuvor bei den Vorbereitungen eines Raubüberfalls überrascht. Das Landgericht hat den Polizistenmord mehr als zwei Jahre lang verhandelt. Im ersten Prozess konnte aber nur der jüngere Bruder verurteilt werden, weil der 61-Jährige wegen seiner Parkinsonerkrankung verhandlungsunfähig wurde. Seit September 2014 wurde der Prozess deswegen ein zweites Mal aufgerollt.