Kathmandu. Nach der Beinah-Katastrophe durch einen Flieger der Turkish Airlines bleibt der Flughafen in Kathmandu geschlossen. Urlauber sitzen fest.

Nach der Bruchlandung einer Passagiermaschine der Turkish Airlines in Nepal haben am Donnerstag tausende Menschen am Flughafen der Hauptstadt Kathmandu festgesessen. Ausgerechnet zu Beginn der Reisesaison blieb der Airport nach dem glimpflich verlaufenen Unglück vom Vortag weiter geschlossen. An Bord der Turkish-Airlines-Maschine gab es keine Verletzten.

Die Maschine mit 224 Passagieren an Bord war am Mittwoch bei einem ersten Landeversuch über die Rollbahn hinausgeschossen, wie ein Flughafensprecher sagte. Beim zweiten Versuch sei die Maschine dann von der Landebahn abgekommen und im Gras stecken geblieben. Indien schickte Experten und Ausrüstung nach Nepal, um bei der Bergung der Unglücksmaschine zu helfen, wie der Chef der nepalesischen Flugsicherheitsbehörde, Ratish Chandra Lal Suman, sagte.

Am Flughafen strandeten unterdessen tausende ausländische Touristen und Wanderarbeiter. Für Donnerstag waren eigentlich mindestens 80 internationale Flüge vorgesehen. „Das ist ein riesiges Problem für mich“, sagte Lita de la Cruz, eine philippinische Touristin auf dem Weg nach London. „Mein Arbeitgeber erwartet mich heute Abend zurück.“ Ein nepalesischer Arbeiter, Rajman Lodh, sorgte sich darum, seinen Job in Saudi-Arabien zu verlieren, den er gerade erst ergattert habe.

Die Turkish-Airlines-Maschine war auf dem Weg von Istanbul nach Kathmandu. Augenzeugen berichteten, die Passagiere seien in Panik von den Sitzen gesprungen, als Rauch in die Kabine drang. Schließlich seien die Insassen über Rutschen in Sicherheit gebracht worden. Nach Angaben der örtlichen Medien war das Fahrgestell zusammengebrochen. Im Internet veröffentlichte Fotos zeigten das Flugzeug mit dem Bug am Boden. Der Flughafensprecher sagte, es seien Ermittlungen eingeleitet worden. Es sei neblig gewesen, doch seien die Sichtverhältnisse in Ordnung gewesen.

Einige der Start- und Landebahnen des kleinen Himalaja-Landes gehören zu den gefährlichsten weltweit, selbst für erfahrene Piloten stellen die Pisten im Gebirge eine große Herausforderung dar.