London. Der 56 Jahre alte Popstar war bei der Performance des Songs “Living for Love“ rücklings die Bühne hinabgestolpert. Fauxpas oder Kalkül?

Dass sich Madonna auch im für Popstars gesetzten Alter stets neu erfindet, hat die 56-Jährige in jüngerer Vergangenheit wiederholt versucht, unter Beweis zu stellen. Jetzt ist die Vita der Sängerin um ein weiteres aufsehenerregendes Kapitel fortgeschrieben worden - und die Beobachter der Szene diskutieren darüber, ob Madonnas Sturz bei den Brit Awards einfach nur eine peinliche Panne oder doch Kalkül darstellte.

Fest steht, dass der US-Star ihren Auftritt zum Song "Living for Love" Aufrecht zu Ende brachte, obwohl sie währenddessen rückwärts drei Stufen von der Showtreppe fiel. Seit dem späten Mittwochabend bringt der Bühnensturz die Sozialen Netzwerke zum Überkochen. Allein auf Twitter fiel Madonnas Name laut Analysedienst Topsy seit Mittwoch mehr als 570.000 Mal.

Die Brit Awards-Moderatoren Ant und Dec scherzten in einer Twitter-Nachricht: "Wir sind mit Madonna in der Notaufnahme. Müssen noch eine Stunde warten..." Eine Twitter-Nutzerin schrieb, Madonna sei einfach zu alt, um sich auf der Bühne auszuziehen. Der Twitter-Kommentar der Brit Awards lautete hingegen: "Die Königin des Pop hat uns heute Abend gezeigt, was 'Die Show muss weitergehen' heißt. Respekt!"

Neben Mitleid, Schadenfreude und Bewunderung fürs schnelle Aufstehen wurde auch fleißig spekuliert, ob der dramatische Fall Absicht gewesen sein könnte - schließlich geht es in „Living For Love“ ums Fallen und Weitermachen.

Die US-Sängerin jedenfalls gab in einer Instagram-Nachricht noch in der Nacht ihrem - zu fest gebundenen - Umhang die Schuld am unsanften Fall auf die Hüfte, der im Fernsehen ziemlich schmerzhaft aussah. „Mit geht es gut“, versicherte der Weltstar.

Bei ihrer Performance trug Madonna hochhackige Schuhe und einen riesigen Umhang, an dem sie herumzunesteln schien. Ein Tänzer hatte ihr eigentlich den Umhang vom Leib reißen sollen. Da das Kleidungsstück aber zu fest zugebunden war, zog der Tänzer Madonna gleich mit herunter.

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Sheeran und Smith räumen ab

Indes haben bei den eigentlichen Awards die Jungstars der Musikszene triumphiert. Ed Sheeran und Sam Smith räumten bei der Gala in London jeweils zwei Preise ab. Die Trophäe für die beste britische Band ging an das Rockduo Royal Blood. Zuvor war der Galaabend ohne große Überraschungen verlaufen. Popstar Taylor Swift wurde zur besten internationalen Solokünstlerin gekürt, ihr durch den Hit „Happy“ bekannter Kollege Pharrell Williams wurde bester internationaler Künstler. Die Foo Fighters gewannen den Preis für die beste internationale Gruppe.

Der 24-jährige Sheeran heimste die Trophäe als bester Solokünstler und für seine Platte mit dem Titel „X“ die Auszeichnung in der Sparte „Bestes Album“ ein. Sein Kollege Smith holte die Preise in den Kategorien „Bester britischer Newcomer“ und „Internationaler Erfolg.“

Erst Anfang hatte der 22-jährige Shootingstar vier Grammys gewonnen. „Schon als kleines Kind habe ich davon geträumt, dass Menschen auf der ganzen Welt meine Songs singen“, sagte Smith in seiner Dankesrede. „Das zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“

Preis für Retro-Sängerin Faith

Den Brit Award für die beste Band heimste das englische Rockduo Royal Blood ein. Frontsänger Mike Kerr schien es nicht fassen zu können. Der Preis sei eine Überraschung für seine Band - und wohl auch für das Publikum, „weil ihr wahrscheinlich gar nicht wisst, wer wir sind“, sagte er.

Für die Retro-Sängerin Paloma Faith gab es die Trophäe als beste Solokünstlerin. Ihre Auszeichnung widmete sie in ihrer Dankesrede „all den Underdogs und all den Malochern“, die es im Leben schwer hätten. Sie erinnere sich noch daran, wie sie in den ersten Tagen ihrer Karriere verhaftet worden sei, weil sie unerlaubt Poster ihrer Konzerte an Wände angebracht habe. Nun, sagte Faith, „gibt es überall in der Londoner U-Bahnstation Greenwich legal Fotos von mir, und das ist ein tolles Gefühl.“ (ap/dpa/HA)