Die Bewegungen erinnern die Raubfische an ihre Lieblingsspeise. Der Hai, der einen Surfer in Australien angriff und tötete, hat vermutlich schon mehrfach zugeschlagen.

Sydney. Es war ein dramatischer Todeskampf eines Surfers vor der australischen Küste. Ein Hai hatte den Surfer vor der Ostküste in dem Touristenort Ballina angegriffen und getötet. Der Raubfisch habe dem 41-Jährigen aus Japan beide Beine abgerissen, berichteten örtliche Medien. Andere Surfer hätten den Mann aus dem Wasser geholt, er sei jedoch am Strand verblutet, teilte die Polizei mit. Das Opfer sei ein Japaner, der seit etwa einem Jahr in Australien lebte. Das Unglück ereignete sich vor Shelly Beach in dem Touristenort Ballina im Bundesstaat New South Wales. Es sei der sechste tödliche Hai-Angriff in Australien binnen eines Jahres gewesen, berichtete das Nachrichtenportal news.com.au.

Laut Augenzeugen saß der Surfer auf seinem Brett, als er attackiert wurde. „Der Hai tauchte plötzlich inmitten einer Gruppe Surfer auf“, berichtete die Besitzerin eines Cafés. Es soll sich um einen bis zu vier Meter langen Weißen Hai gehandelt haben, schrieb die Zeitung „The Northern Star“. Eine Bestätigung dafür fehlte zunächst. „Wenn ein Hai ein Surfbrett und die darauf sitzende Person angreift, muss er sehr groß sein“, sagte Bürgermeister David Wright. Alle Strände entlang eines 15 Kilometer langen Küstenstreifens seien gesperrt worden. Unklar blieb, ob es derselbe Hai war, der am Sonntag 25 Kilometer nördlich einen Surfer am Rücken und am Gesäß verletzte.

Wissenschaftler betonen, dass der Weiße Hai – anders als in Filmen dargestellt – kein Monster sei. Angriffe des größten Raubfisches der Welt auf Menschen sind selten. Surfer sind gefährdet, weil ihre Konturen im Wasser Robben ähneln – einer ihrer Lieblingsspeisen. In den vergangenen 100 Jahren haben Haie in Australien nach Angaben von Tierschützern der Taronga Conservation Society 173 Menschen getötet.

Vor der Westküste des Landes hatte die Regionalregierung von Western Australia Anfang 2014 nach mehreren tödlichen Attacken das Erschießen von Haien bestimmter Arten und mit einer Größe von mehr als drei Metern beschlossen. Bei der umstrittenen Aktion waren in drei Monaten rund 170 Raubfische gefangen worden. Einige von ihnen wurde getötet, andere wurden gekennzeichnet und wieder freigelassen.

Im Jahr 2014 wurden laut der Datenbank International Shark Attack File weltweit 118 unprovozierte Attacken auf Schwimmer oder Surfer registriert. Zehn davon endeten tödlich, in 87 Fällen wurden Menschen verletzt. In Australien gab es 2014 bei 29 Angriffen 18 Verletzte und 6 Tote, in den USA bei 64 Attacken 53 Verletzte und keinen Toten.